Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatsschauspiel Dresden: "Was ihr wollt" von William ShakespeareStaatsschauspiel Dresden: "Was ihr wollt" von William ShakespeareStaatsschauspiel...

Staatsschauspiel Dresden: "Was ihr wollt" von William Shakespeare

Premiere am 8. Februar im Schauspielhaus. -----

Jeder erleidet Schiffbruch. Alle sind liebeskrank. Der Herzog ist unsterblich in die Gräfin verliebt, die ihn leider nicht zurückliebt. Sie betrauert vielmehr den Tod ihres Vaters und ihres geliebten Bruders und hat „dem Anblick der Männer abgeschworen“.

 

 

Ihr Haushofmeister wird durch einen Brief des Kammermädchens gnadenlos der Lächerlichkeit preisgegeben und ist darüber todunglücklich. Da hilft es auch nicht, die vielen unerfüllten Sehnsüchte mit Fress- und Trinkgelagen sowie dummen Späßen zu überspielen.

 

Was wer von wem will, ist das große Thema in Shakespeares wunderbarem Verwirrspiel um Identität und Selbstfindung. Jeder ist damit beschäftigt, seine Liebessignale ausgerechnet an den auszusenden, der sie auf keinen Fall erwidert: Malvolio an Olivia, Olivia an Cesario, Antonio an Sebastian, Orsino an Olivia, Viola an Orsino ...

 

Diese Komödie kennt nur ein Interesse: „nämlich zu lieben und geliebt, anerkannt, geschätzt, als Gleiche respektiert zu werden, zu einer großen Familie zu gehören. Nur will es nicht gelingen.“ (Ekkehart Krippendorff). Shakespeares Komödie „Was ihr wollt“ ist ein bitterböses und zugleich heiter schwebendes Stück, es markiert in seiner melancholischen Grundstimmung die Abkehr des Dramatikers vom Lustspiel hin zur bitteren Groteske.

 

Andreas Kriegenburg zählt zu den wichtigsten Regisseuren des zeitgenössischen Theaters. Seine Inszenierungen wurden vielfach ausgezeichnet, allein neunmal war er auf dem Berliner Theatertreffen vertreten. Seit 2009 ist er Hausregisseur am Deutschen Theater Berlin. Kriegenburg ist auch ein weltweit gefragter Opernregisseur. Zuletzt inszenierte er den „Ring“ an der Bayerischen Staatsoper, „Orlando“ an der Semperoper Dresden und „Rigoletto“ am New National Theatre Tokio. Am Staatsschauspiel Dresden entstand in der vergangenen Spielzeit unter seiner Regie Jean-Paul Sartres „Die Fliegen“.

 

Mit: Sonja Beißwenger, Mathias Bleier, Christian Clauß, Thomas Eisen, Christian Erdmann, Holger Hübner, Matthias Luckey, Philipp Lux, Anna-Katharina Muck, Duran Özer, Benjamin Pauquet, Nele Rosetz, Yohanna Schwertfeger

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑