Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatsschauspiel Dresden: "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" von Peter Weiss Staatsschauspiel Dresden: "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats...Staatsschauspiel...

Staatsschauspiel Dresden: "Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade" von Peter Weiss

Premiere am 7. Mai 2011 im Schauspielhaus. -----

 

Das Stück zählt zu einem der Schlüsseltexte der deutschen Nachkriegsgeschichte. Im Theatersaal der Heilanstalt von Charenton - so heißt es im Stück - studiert Marquis de Sade zusammen mit anderen Insassen der psychiatrischen Anstalt die Ermordung Marats ein.

 

In „Marat / Sade“ wird dabei weniger die Frage nach Revolution oder Konterrevolution verhandelt. Weiss war vielmehr daran interessiert, welche Revolution ausgerufen werden soll: die soziale Revolution eines Marats oder die Revolution des Individuums im Sinne de Sades. Der Stoff des Stücks hat besonders die „Neue Linke“ der 1968er-Bewegung nachhaltig beeinflusst, wie auch die kritischen Köpfe des sozialistischen Systems in der DDR. So war der Maler, Filmemacher und Autor Peter Weiss einer der wenigen Dramatiker, die gleichermaßen viel auf den Bühnen in der DDR und der BRD gespielt wurden.

 

Aus dem Kampf um die „richtige“ Revolution geht Marat als knapper Sieger hervor. Jacques Roux, ein Anhänger Marats, erklärt indes im Stück: „Vor allem andern müssen grundlegende Änderungen in den Verhältnissen erreicht werden.“

 

Die Regisseurin Friederike Heller versucht sich an der Vergegenwärtigung der Themen um die Französische Revolution und ihrer Folgen und setzt diese in direktem Bezug zu den aktuellen weltpolitischen Entwicklungen. Heller, die an namhaften Theatern wie dem Wiener Burgtheater, dem Schauspiel Köln und zuletzt mit ihrer viel beachteten „Antigone“-Interpretation an der Schaubühne Berlin arbeitete, inszeniert nach Goethes „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ nun wieder am Staatsschauspiel Dresden. Es spielen Thomas Eisen als Marat und Torsten Ranft als Marquis de Sade.

 

Mit: Sonja Beißwenger, Thomas Braungardt, Thomas Eisen, Torsten Ranft, Annika Schilling, Sebastian Wendelin

 

Regie: Friederike Heller

Bühne und Kostüm: Sabine Kohlstedt

Musik: Thomas Leboeg

Dramaturgie: Julia Weinreich

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑