Das Schauspiel des Saarländischen Staatstheaters startet mit zwei starken Theaterfiguren in die neue Spielzeit: mit Goethes großem Weltgedicht FAUST und mit LOLA nach dem Drehbuch von Peter Märthesheimer und Pea Fröhlich für Rainer Werner Fassbinders gleichnamigen Film.
Im Staatstheater feiert FAUST in der Inszenierung von Dagmar Schlingmann Premiere am Samstag, dem 12. September 2009 um 19.30 Uhr. Das Bühnenbild entwirft Sabine Mader, für die Kostüme zeichnet Jessica Karge verantwortlich, die Videos konzipiert Florian Penner und Alexandra Holtsch komponiert die Bühnenmusik.
Es spielen Katrin Aebischer, Natalie Hanslik, Saskia Petzold, Melanie von Sass - Andreas Anke, Pit-Jan Lößer, Klaus Meininger, Georg Mitterstieler, Boris Pietsch und Johannes Quester sowie der Faust-Chor.
«Fausts Charakter (...) stellt einen Mann dar, welcher in den allgemeinen Erdeschranken sich ungeduldig und unbehaglich fühlend den Besitz des höchsten Wissens, den Genuss der schönsten Güter für unzulänglich achtet, seine Sehnsucht auch nur im mindesten zu befriedigen, einen Geist, welcher deshalb nach allen Seiten hin sich wendend immer unglücklicher zurückkehrt.» Goethes Charakterisierung des Menschen Faust offenbart die Modernität und zeitlose Größe dieser Tragödie. Faust ist der Archetyp des modernen Menschen. Das unbefriedigte Streben nach Erkenntnis führt zum teuflischen Pakt mit Mephistopheles und spitzt sich zu im Missbrauch von Gretchens
aufrichtiger Liebe.
In der Alten Feuerwache wird die Spielzeit am Freitag, dem 11. September 2009 um 19.30 Uhr mit LOLA eröffnet. Inszeniert wird die moderne Adaption von Heinrich Manns „Professor Unrat“ von Michael Talke, der zum ersten Mal am Saarländischen Staatstheater arbeitet. Das Bühnenbild stammt von Barbara Steiner, die Kostüme entwirft Ellen Hofmann, die musikalische Leitung hat Achim Schneider.
Es spielen Gertrud Kohl, Gabriela Krestan, Nina Schopka - Marcel
Bausch, Hans-Georg Körbel, Johannes Schmidt und Ron Zimmering.
1957 in der deutschen Provinz: Die Baubranche boomt, im Bordell feiert der Bauunternehmer Schuckert mit den Honoratioren den neuen Reichtum. Strahlender Mittelpunkt dieser Nachtseite einer durch und durch bigotten
Gesellschaft ist die Sängerin Lola. Mit dem Amtsantritt des neuen Baudezernenten von Bohm droht jedoch der gut funktionierende Pakt zwischen Wirtschaft und Politik aufzufliegen. Von Bohm widersetzt sich dem korrupten Streben nach Profit. Als er sich aber ausgerechnet in Lola verliebt, gerät er selbst in den Teufelskreis von Macht, käuflicher Liebe und Korruption.
LOLA nach dem 1981 entstandenen Fassbinder-Film erzählt von der Zeit
des Wirtschaftswunders, von hemmungslosem Profitstreben in den
Gründerjahren der Republik und von ungestillter Sehnsucht nach dem
Leben und der Liebe.
In der sparte4 steht am Sonntag, dem 27. September 2009 um 20.00 Uhr
die Deutsche Erstaufführung von PeterLichts DIE GESCHICHTE MEINER
EINSCHÄTZUNG AM ANFANG DES DRITTEN JAHRTAUSENDS auf dem Spielplan.
Jörg Wesemüller inszeniert das moderne Märchen um ein Sofa und seinen Besitzer. Die Ausstattung übernimmt Jasna Bosniak, für die Musik
(PeterLichts „Melancholie und Gesellschaft“) zeichnet Florian Penner
verantwortlich.
Es spielen Dorothea Lata und Merten Schroedter sowie Mitglieder des
Generationenprojektes.
Die Geschichte eines Sofas und seines Besitzers. Das Sofa ist nahezu
perfekt. Dem Besitzer geht es gut. Er hat Geld. Er ist gesund. Er hat eine Frau, die er über alles liebt. Und ja, die Sonne scheint. Doch irgendetwas stimmt nicht. Dem Sofa fehlt ein Bein. Die Welt gerät ins Schlingern… Aus dem Text, mit dem PeterLicht beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2007 sowohl den Publikumspreis als auch den 3sat-Preis gewann, wird ein herrlich sonderbarer Theaterabend entstehen.