Angelehnt an die historischen Vorgaben erzählen Verdi und seine Librettisten die Geschichte von der Machtübernahme und den politischen Verwicklungen über ein Vierteljahrhundert hinweg.
Was auf politischer Ebene den Konflikt durch Intrigen zuspitzt, kulminiert im privaten Bereich zur wahren Tragik: Vater und Tochter, über viele Jahre zwangsweise getrennt, erkennen sich erst im Augenblick des Todes wieder. Machterhalt scheint also bedingungslos an die Aufgabe der eigenen Individualität gebunden zu sein. Verdi präsentiert ein düsteres Gemälde von Machtbesessenheit und ihren Folgen, das trotzdem oder gerade deshalb eine tiefe Sehnsucht nach der Utopie von verantwortungsvoller Menschlichkeit durchpulst.
Marcus Lobbes, in Freiburg wohl bekannt u.a. durch die Produktionen »Kaspar Häuser Meer«, »Die Teufel von Loudun« und »Der mündliche Verrat«, inszeniert dieses große, späte Verdi-Werk.
Musikalische Leitung: Fabrice Bollon /
Regie: Marcus Lobbes /
Bühne: Dirk Becker / Kostüme: Victoria Behr /
Video: Michael Deeg / Chor: Bernhard Moncado /
Dramaturgie: Dominica Volkert
Mit: Jana Havranová; Matthias Flohr, Dong Won Kim / Germán Villar, Juan Orozco