Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
SEIN ODER NICHTSEIN von Nick Whitby nach dem Film „To Be or Not To Be” von Ernst Lubitsch, Maxim Gorki Theater BerlinSEIN ODER NICHTSEIN von Nick Whitby nach dem Film „To Be or Not To Be” von...SEIN ODER NICHTSEIN von...

SEIN ODER NICHTSEIN von Nick Whitby nach dem Film „To Be or Not To Be” von Ernst Lubitsch, Maxim Gorki Theater Berlin

Berliner Premiere am 14. April 2011 um 19.30 Uhr. -----

 

Mit Schauspielern des Krakauer Stary Teatr und des Maxim Gorki Theater Berlin hat der Regisseur Milan Peschel eine polnische und eine deutsche Inszenierung von SEIN ODER NICHTSEIN erarbeitet. Diese deutsch-polnische Doppelproduktion ist Ergebnis einer Theaterpartnerschaft zwischen beiden Häusern.

 

 

 

Warschau 1939: Im Teatr Polski finden die Proben zu einer Nazi-Satire statt. Aus Rücksicht auf den deutschen Nachbarn wird das Stück jedoch von der polnischen Zensurbehörde abgesetzt. Man spielt wieder „Hamlet“ und das berühmte Schauspieler-Ehepaar Josef und Maria Tura lebt weiter sein erfolgreiches Theaterleben zwischen Verführung und Eifersucht. Gerade will der junge Verehrer Stanislaw Sobinsky Maria dazu überreden, sich von ihrem Mann zu trennen, als die deutsche Wehrmacht Polen überfällt. Stanislaw geht in den Widerstand, zum polnischen Geschwader der Royal Air Force. Durch Zufall erfährt er in London, dass Professor Silewski als Spion mit geheimen Informationen über den polnischen Untergrund auf dem Weg zur Gestapo nach Warschau ist. Stanislaw wird nach Warschau eingeschleust, um die Katastrophe zu verhindern. Sein erster Weg führt zu Maria und ihrem eifersüchtigen Ehemann …

 

Als Lubitschs 1942 entstandene Filmkomödie wenige Jahre später in die Kinos kam, musste sich der Regisseur gegen den Vorwurf verteidigen, er mache sich über Polen lustig und verharmlose das Grauen des Zweiten Weltkriegs. Der Filmwissenschaftler Georg Seeßlen verweist indes auf die „historische Unschuld“ des Films, bei dessen Entstehung das wahre Ausmaß des nationalsozialistischen Vernichtungswillens noch nicht abzusehen war. Das virtuose, hochkomische Spiel mit Klischees und Stereotypen, mit dem „Sein oder Nichtsein“ die Mechanismen einer totalitären Schreckensherrschaft offenlegt, hat – ähnlich wie Chaplins Hitler-Satire „The great dictator“ – bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt.

 

Es spielen: Anka Graczyk (Regisseurin Dowasz), Sabine Waibel (Maria Tura); Wilhelm Eilers (Professor Silewski), Frank Israel (Rowicz), Johann Jürgens (Grünberg), Ronald Kukulies (Josef Tura), Hans Löw (Stanislaw Sobinsky), Holger Stockhaus (Gruppenführer Erhardt), Martin Otting (Sturmführer Schulz), Horst Westphal (Bronski).

 

Regie: Milan Peschel Bühne und Kostüme: Magdalena Musial Dramaturgie: Andrea Koschwitz

 

Drehbuch von Edwin Justus Mayer und Melchior Lengyel.

Koproduktion mit dem Narodowy Stary Teatr w Krakowie.

Gefördert im Fonds Wanderlust der Kulturstiftung des Bundes.

Die Premiere im Narodowy Stary Teatr w Krakowie war am 27. März 2011

 

Teil der künstlerischen Kooperation beider Theater ist auch das Projekt KRAKÓW-BERLIN-XPRS, das am 11. Juni 2011 während einer zehnstündigen Zugfahrt von Krakau nach Berlin zur Aufführung kommt. Gäste des KRAKÓW-BERLIN-XPRS erhalten Gelegenheit, am Vorabend der Fahrt, am 10. Juni 2011, im Stary Teatr Krakau die polnische Inszenierung von „Sein oder Nichtsein“ bzw. am Abend nach der Fahrt, am 11. Juni 2011, im Maxim Gorki Theater Berlin die deutsche Version zu sehen.

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑