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Schweizer Erstaufführung: „Letzte Tage“ von Lothar Kittstein, Stadttheater Bern

Premiere Samstag, 15. Mai, 19.30 Uhr, Vidmar:2

 

Eine einsame Villa in einem Park. Eine bekannte Fernsehmoderatorin macht sich für ihren Arbeitstag fertig. Zur gleichen Zeit zögert eine junge Frau in zerknitterten Kleidern vor dem Eingangstor zum Park.

Soll sie das Anwesen betreten oder nicht? In diesem Moment fällt der Fernsehmoderatorin das Handy aus der Hand und zerschellt auf dem Küchenboden.

 

Was wie ein Thriller beginnt, bleibt in dieser Anfangssequenz stecken, denn mit dem Fall des Handys bekommt die Zeit einen Sprung. Immer wieder erleben die beiden Figuren die gleiche Situation, jedes Mal kommen neue Details zum Vorschein. Die Geschichte bewegt sich wie in Zeitlupe voran, verästelt sich immer mehr, verselbständigt sich geradezu und bleibt albtraumhaft in Wiederholungen und Varianten stecken, bis der Zuschauer selbst im Labyrinth der unendlichen Möglichkeiten gefangen ist.

 

Und mit jeder Umdrehung dieses Anfangs einer grossen Erzählung wird das Verhältnis, in dem die beiden Frauen zueinander stehen, rätselhafter: Sind es Mutter und Tochter? Schwestern? Geliebte? Rivalinnen? Oder zwei Seelen in einer Brust?

 

Lothar Kittstein, geboren 1970 in Trier, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Hannover und Bonn. Nach seiner Promotion arbeitete er als Headhunter bei einer kleinen Unternehmensberatung. In der Spielzeit 2006/07 war er als Dramaturg am Schauspiel Köln tätig. 2005 wurde sein Stück „In einer mondhellen Winternacht“ zu den Autorentheatertagen am Thalia Theater in Hamburg eingeladen, im gleichen Jahr fand die Uraufführung von „Spargelzeit“ am Theater Osnabrück statt. 2006 nahm Kittstein an den Autoren-Werkstatttagen am Burgtheater in Wien teil. Für die Kurzgeschichte „Norwegen“ erhielt er 2006 den Würth-Literaturpreis.

 

 

Der Regisseur

 

Bernhard Mikeska, geboren in München. Physik-Studium und Promotion in theoretischer Physik über komplexe Systeme in Heidelberg und Hamburg. Nach Regieassistenzen am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg seit 2000 Arbeit als freischaffender Regisseur, etwa am Theaterhaus Gessnerallee Zürich, am Hebbel Theater in Berlin und am Schauspiel Frankfurt. Als Regisseur und Produzent ist Mikeska Mitbegründer der Gruppe mikeska:plus:blendwerk. Die Inszenierung „Rashomon – Truth Lies Next Door“ (2006) war eingeladen zu den Autorentheatertagen des Thalia Theaters Hamburg (2009) und zum Festival Impulse. Zuletzt inszenierte er für das Schauspiel Frankfurt „Remake – Rosemarie“ (2009).

 

Inszenierung Bernhard Mikeska

Sounddesign Fabian Kühlein

Bühne Barbara Pfyffer

Kostüme Verena Kopp

 

Mit: Franziska Dick

Marianne Hamre

 

16.05.2010, 18.00 Uhr, Vidmar:2

25.05.2010, 19.00 Uhr, Vidmar:2

25.05.2010, 21.00 Uhr, Vidmar:2

12.06.2010, 19.30 Uhr, Vidmar:2

13.06.2010, 20.00 Uhr, Vidmar:2

 

Achtung: Nur 40 Plätze pro Vorstellung!

 

 

 

 

 

 

 

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