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Schweizer Erstaufführung: "Alice im Wunderland" - Märchenoper von Pierangelo Valtinoni - Opernhaus Zürich

Was tut man gegen Langeweile? Am besten folgt man einem weissen Kaninchen, das an einem sonnigen Nachmittag mit einer Taschenuhr in der Pfote vorbeieilt und vor sich hinmurmelt: «Ich Armer, ich komme zu spät!» Alice jedenfalls zweifelt keine Sekunde daran, dass es genau das ist, was sie tun muss: Sie lässt sich in ein Loch fallen und findet sich in einer Welt wieder, in der alle ihr bisher bekannten Regeln auf den Kopf gestellt scheinen.

Copyright: Opernhaus Zürich

In dieser Welt gibt es nicht nur kleine Fläschchen mit der Aufschrift «Trink mich!», die Alice auf die Grösse einer Mücke schrumpfen lassen, sondern auch unwiderstehlich schmeckende Kuchen, nach deren Verzehr sie ins Unermessliche wächst und die Baumkronen von oben betrachten kann. Eine seltsame Herzogin mit einer Köchin, in deren Küche der überall verstreute Pfeffer einen pausenlos zum Niesen bringt, wiegt ein dickes Kind in den Schlaf, das sich bei genauerer Betrachtung als Ferkel entpuppt; und der verrückte Hutmacher feiert mit dem Märzhasen und der Schlafmaus an 364 Tagen im Jahr Nichtgeburtstag. Eine grinsende Katze erscheint und verschwindet gerade so, wie sie will, und eine Wasserpfeife rauchende Raupe bringt Alice mit der Frage «Wer bist denn du?» vollends durcheinander. Vielleicht ist ja alles nur ein Traum? Oder existiert Alice überhaupt nur deshalb, weil der laut schnarchende Herzkönig gerade von ihr träumt?

Lewis Carrolls Kinderbuch-Klassiker hat schon viele Generationen von Theater- und Filmschaffenden fasziniert und zu unterschiedlichsten Interpretationen herausgefordert. Auch der italienische Komponist Pierangelo Valtinoni, der für das Opernhaus Zürich bereits den Zauberer von Oz komponierte, ist von der Geschichte voller Nonsens begeistert. Er hat im Auftrag des Opernhauses Zürich und des Hong Kong Arts Festival diese neue Oper geschrieben. Die Uraufführung in Zürich war für die Spielzeit 2020/21 geplant, musste aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Wir holen die Premiere nun - nach der erfolgreichen Uraufführung des Stückes in Hong Kong 2021 - als Schweizer Erstaufführung nach.

Märchenoper von Pierangelo Valtinoni (*1959) für Kinder ab 7 Jahren
Libretto von Paolo Madron nach «Alice in Wonderland» von Lewis Carroll
Dramaturgische Mitarbeit: Andrea Faschina
Deutsche Fassung von Hanna Francesconi
Auftragswerk des Opernhauses Zürich

Musikalische Leitung Michael Richter
Inszenierung Nadja Loschky
Konzeptionelle Mitarbeit Yvonne Gebauer
Bühnenbild Etienne Pluss
Kostüme Irina Spreckelmeyer
Lichtgestaltung Franck Evin
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Dramaturgie Beate Breidenbach

Alice
Sandra Hamaoui
Lina Dambrauskaité (20 Nov / 06, 09 Dez / 02, 08 Jan)
Herzogin / Raupe
Ruben Drole
Gary Martin (20 Nov / 06, 09 Dez / 02, 08 Jan)
Märzhase / Zwiddeldei
Andrei Skliarenko (12, 27 Nov / 06, 09 Dez / 19 Jan)
Saveliy Andreev
Schlafmaus / Zwiddeldum
Valeriy Murga
Andrew Moore (20, 27 Nov / 09, 15 Dez / 01 Jan)
Herzkönigin
Irène Friedli
Roswitha Christina Müller (20 Nov / 06, 09, 31 Dez / 08 Jan)
Der verrückte Hutmacher
Omer Kobiljak (12, 27 Nov / 02, 19 Jan)
Lukas Siebert
Das weisse Kaninchen
Daniel Hajdu
Grinsekatze
Kjell Brutscheidt
Köchin
Ursula Wiederkehr
Froschpage
Helen Wills
Fischpage
Olivia Minder

Kinderchor der Oper Zürich
SoprAlti der Oper Zürich
Philharmonia Zürich
Statistenverein am Opernhaus Zürich

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