Gemeinsam mit seiner Frau Jessica zieht Hugo bei ihm ein. Als dessen Sekretär lernt er Hoederer als charismatischen Menschen kennen und beginnt, dessen Argumentation und Handeln nachzuvollziehen. Gleichzeitig rückt er von seinem Auftrag immer weiter ab. Erst als er vermutet, dass Hoederer und Jessica ein Verhältnis haben, bringt er diesen um. Zwei Jahre später wird er die Geschichte vor der Partei erzählen – und fordern, dass der Mord nicht aus Eifersucht, sondern aus politischen Motiven erfolgt ist.
Sartres Stück wurde 1948 uraufgeführt und ist eine Abrechnung mit Ideologien jeder Art. Lilja Rupprecht legt mit ihrer Inszenierung die Widersprüchlichkeit des Textes frei und sucht nach der Komplexität der Suchbewegungen des Lebens. Entscheidet der Mensch über das Leben – und inwiefern bestimmt ihn eine einmal getroffene Entscheidung? Wie sehr muss man sich, wie Hoederer sagt, die Hände schmutzig machen – beziehungsweise gibt es »gutes« Handeln überhaupt?
Regie Lilja Rupprecht
Bühne Anne Ehrlich
Kostüme Annelies Vanlaere
Musik Philipp Rohmer
Video Moritz Grewenig
Dramaturgie Katrin Spira
mit Manja Kuhl, Sebastian Kuschmann, Annie Nowak, Matthias Redlhammer, Lea Ruckpaul, Fridolin Sandmeyer, Mark Tumba
die nächsten Vorstellungen: 2./10./12./18./21./25. November 2022