mit seinem neuen, musiktheatralischen Werk hat es sich Hans Werner Henze zur Aufgabe gemacht, größte Gegensätze und Antagonismen zu thematisieren und die scheinbar unüberbrückbaren Distanzen zwischen ihnen Kraft seiner Musik zu überwinden. „Wenn, wie es sich gehörte, die Musik den Menschen ein Allgemeingut wäre, gäbe es sicherlich weniger Aggression und viel mehr Gleichheit und Liebe auf der Welt; denn die Musik ist ja ein Verständigungsmittel, ein Versöhnungsstifter.“ (Hans Werner Henze)
Der aus Gütersloh stammende Komponist schreibt dieses Musiktheater „Gisela – oder: Die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks“ exklusiv für das Ruhrgebiet. Die Ruhrtriennale 2010 verwirklicht die Welturaufführung in einer ihrer spektakulären Industrie-Spielstätten. Den Auftrag für die Komposition erhielt Hans Werner Henze von der Kulturhauptstadt RUHR.2010 und der Semperoper Dresden.
Die zufällige – oder schicksalhafte – Begegnung zweier junger Menschen am Beginn ihres mündigen Lebens, entfesselt einen naturgewaltigen Liebesbrand zwischen ihnen und weckt den Traum, ihren scheinbar vorgeprägten Lebenssituationen- und Modellen zu entfliehen.
Diese Behauptung erzeugt heftige Widerstände und so kämpfen sich die junge Gisela aus Oberhausen und der Italiener Gennaro durch ein Dickicht aus Irrungen, Wirrungen, Gewalt, Angst, Albträumen und Hoffnungen. Getragen von der Musik Hans Werner Henzes werden innere und äußere Situationen der Protagonisten so eng miteinander verwoben, dass Giselas Schicksal nicht länger eine abstrakte Geschichte bleibt, sondern einen jeden von uns unmittelbar betrifft, befragt und bewegt.
Ein Augenmerk Hans Werner Henzes liegt unter anderem auf der Förderung und Einbindung junger Künstler. So werden verschiedene im Ruhrgebiet tätige junge Musik- und Theaterschaffende in die Erarbeitung dieser Uraufführung eingebunden, um so ihr künstlerisches Potential und ihre künstlerische Identität zu entdecken, zu fördern, zu fordern und zu präsentieren.
Die künstlerische Leitung liegt in den Händen zweier hochkarätiger Persönlichkeiten: Steven Sloane, Generalmusikdirektor der Bochumer Symphoniker, Chefdirigent des Stavanger Symphony Orchestra und einer der künstlerischen Direktoren von RUHR.2010 wird die musikalische Leitung übernehmen. Pierre Audi, Chef der Nederlandse Opera Amsterdam, des Holland-Festivals und international gefeierter Regisseur inszeniert mit seinem Team die Welturaufführung im September 2010 im Rahmen der Ruhrtriennale.
Eine Uraufführung der Ruhrtriennale
Auftragswerk der Sächsischen Staatsoper Dresden und der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 für „Das Henze-Projekt“
Der Kompositionsauftrag wird gefördert durch die Kunststiftung NRW.
www.ruhrtriennale.de