Dabei hütet er, der bucklige Außenseiter, zuhause sein größtes Geheimnis: seine Tochter Gilda, die er hofft, abgeschirmt von der vergnügungssüchtigen Gesellschaft erziehen zu können. Doch als die Tochter des Grafen Monterone vom Herzog entehrt wird, trifft diesen und den spitzzüngigen Hofnarren der väterliche Fluch, der sich alsbald zu erfüllen scheint: Rigoletto kann Gilda nicht vor den Verlockungen des Herzogs schützen – sie verliebt sich aufopferungsvoll und geht letztlich in den Tod. Der Hofnarr realisiert, dass sein Doppelleben eine lebensferne Utopie war.
Für Regisseur Lorenzo Fioroni ist Rigoletto, der seine Tochter Gilda vor der üblen Gesellschaft schützen will, die er selbst mit zu verantworten hat, ein Getriebener, ein Zerrissener, der schließlich ungewollt eine Katastrophe herbeiführt. Das Bühnenbild von Paul Zoller und die Kostüme von Katharina Gault spielen auf die Zeit Franz I. und die überzeichnete Puppenwelt des Grand Guignol an. Denn es ist ein dunkler Rigoletto, der uns hier begegnet – ganz im Sinne Verdis, der Rigoletto als Nachtstück anlegte und mit dem Orchester nach einer dunklen „tinta“ / “Farbe“ suchte, die nur von den fast engelsgleich-reinen Sopranhöhen der Gilda aufgehellt wird.
Nach seinen Inszenierungen von Ligetis Le Grand Macabre und Boitos Mefistofele kehrt Lorenzo Fioroni an das Staatstheater Mainz zurück.
Musikalische Leitung: Clemens Schuldt
Inszenierung: Lorenzo Fioroni
Bühne: Paul Zoller
Kostüme: Katharina Gault
Licht: Alexander Dölling
Chor: Sebastian Hernandez-Laverny
Dramaturgie: Lars Gebhardt
Herzog von Mantua: Paul O’Neill
Rigoletto: Werner Van Mechelen
Gilda: Marie-Christine Haase
Sparafucile: Ks. Hans-Otto Weiß
Maddalena: Tamta Tarieli
Giovanna: Ruth Katharina Peeck (Junges Ensemble)
Graf Monterone: Georg Lickleder
Marullo: Kyung Jae Moon (Junges Ensemble)
Borsa: Ks. Jürgen Rust
Graf Ceprano: Stefan Keylwerth (Junges Ensemble)
Gräfin Ceprano: Alexandra Samouilidou
Ein Gerichtsdiener: Ion Dimieru / Milen Stradalski
Page: Alin Deleanu
Statisterie des Staatstheater Mainz
Herrenchor des Staatstheater Mainz
Philharmonisches Staatsorchester Mainz
Weitere Spieltermine: 24. und 29.1., 23. und 26.2., 4., 7.
und 13.3. sowie 2. und 10.4.