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Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ im Deutschen Nationaltheater Weimar

Weimarer Premiere: 5.11.2016, 17 Uhr, Großes Haus. -----

Wagners einzige mehr oder mindere heitere Oper basiert ganz auf der Erfindung des Komponisten: Eva, die Tochter des Meistersingers Pogner, wünscht sich nichts sehnlicher, als Walther von Stolzing heiraten zu dürfen. Dafür muss dieser jedoch im Sängerwettstreit siegen. Eine Herausforderung für den jungen Mann, denn die komplizierten Regeln des Meistergesangs sind ihm fremd und laufen seinem natürlichen Ausdruck zuwider.

Um sie zu erlernen, ist er auf die Hilfe des Schusters Hans Sachs angewiesen. Stolzings Konkurrent ist Beckmesser, der das Reglement zwar beherrscht, es aber nicht mit Geist und Seele zu erfüllen vermag.

 

In den „Meistersingern“ entwirft Richard Wagner das Ideal einer Gemeinschaft, die ihre Probleme mittels Kunst löst, die sich Regeln gibt und diese zu ändern bereit ist, sobald sie sich in ihrer persönlichen Freiheit dadurch beschnitten fühlt. Zugleich erzählt die Oper aber auch von den Schwierigkeiten, sich als Mensch über die Kunst zu definieren. Die vielschichtige Figur des Hans Sachs ist dabei eine Art Künstler-Politiker, der zwischen dem menschlichen Drang nach Autonomie und dem gesellschaftlichen Bedürfnis nach Normen vermittelt. Er verkörpert die Vision eines humanistisch denkenden Künstlers von einer Gesellschaft, deren höchstes Gut die Kunst und ein tolerantes Miteinander sind. Doch scheitern solche Visionen immer wieder an machtpolitischen Interessen und Ideologien, aber auch an einer diffusen Angst vor dem Anderen, dem Fremden, der Veränderung, die eine Konstante der deutschen Geschichte bildet.

 

Meistergesang zwischen Regeln und Gefühl. -- Nach über 30 Jahren hebt sich erstmals im Großen Haus des DNT Weimar wieder der Vorhang für Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. Die Inszenierung von Vera Nemirova (Co-Regie: Sonja Nemirova, Bühne: Tom Musch, Kostüme: Marie-Thérèse Jossen) entstand als Koproduktion mit dem Theater Erfurt. Dort war sie Ende Mai und im Juni in einer ersten Aufführungsserie mit dem Philharmonischen Orchester Erfurt unterstützt von der Thüringen Philharmonie Gotha zu erleben. Mit der Staatskapelle Weimar im Orchestergaben folgen nun die Weimarer Premiere und vier weitere Vorstellungen, in denen ebenfalls wieder Solisten beider Ensembles in gemischten Besetzungen, Gäste und die Opernchöre beider Häuser singen. Der neue Generalmusikdirektor des DNT Kirill Karabits gibt mit dieser Produktion seinen Einstand als Operndirigent am Haus und stellt seine ganz eigene Interpretation von Wagners Meisterwerk vor.

 

In den Hauptpartien sind Frank van Hove (Hans Sachs), Heiko Börner (Walther von Stolzing), Larissa Krokhina bzw. Ilia Papandreou (Eva), Sayaka Shigeshima bzw. Stéphanie Müther (Magdalene), Bjoern Waag (Sixtus Beckmesser), Jörn Eichler (David) und Daeyoung Kim bzw. Vazgen Gazaryan (Veit Pogner) zu erleben.

 

Weitere Vorstellungen: 13.11., 4.12., 25.12.2016 und 7.1.2017

 

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