Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Richard Wagners »Der fliegende Holländer« im Theater MagdeburgRichard Wagners »Der fliegende Holländer« im Theater MagdeburgRichard Wagners »Der...

Richard Wagners »Der fliegende Holländer« im Theater Magdeburg

Premiere Sa. 21.1.2017, 19.30 Uhr, Opernhaus. -----

Der norwegische Kapitän Daland trifft mit seiner Mannschaft auf das Schiff eines geheimnisvollen Fremden. Dieser unermesslich reiche Seefahrer sucht nach langem Umherirren auf dem Meer eine Heimat und bietet Daland für die Hand von dessen Tochter Senta seine Reichtümer an.

Daland willigt ein und stellt den Fremden Senta vor. Begeistert erkennt sie in ihm den verfluchten »fliegenden Holländer« einer alten Ballade, der nur durch die Treue einer Frau erlöst werden kann, und ist begierig ihn zu retten. Aber es fällt dem Holländer schwer, auf ihre Treue zu vertrauen ...

 

Die Regisseurin Vera Nemirova befragt den Stoff auf seine Aktualität hin. Der Holländer wird interpretiert als Getriebener, als Heimat- und Rastloser. »Wir müssen unseren Heimat- und Toleranzbegriff näher befragen«, so die Regisseurin, denn Heimat muss kein konkreter Ort sein, sondern der Holländer findet Heimat bei einem Menschen wie Senta – einer Frau, die ihn erlösen kann. Bühnenbildner Tom Musch schafft einen Kompressionsraum, der an das Innere eines Schiffes erinnert und die beklemmende Seelenlandschaft der Hauptprotagonisten widerspiegelt sowie die gesellschaftliche Enge, die sie umgibt.

 

Vera Nemirova kehrt nach den Inszenierungen von Tschaikowskis »Eugen Onegin«, Verdis »Nabucco« und Mussorgskys »Boris Godunow« wieder nach Magdeburg zurück. Die ausgemachte Wagner-Expertin, die u.a. bereits die »Ring«-Tetralogie in Frankfurt am Main in Szene setzte, nimmt sich nun der frühen Oper Richard Wagners an, in der man die Gedanken und Emotionen, Setzungen musikalischer und inhaltlicher Art, die Wagner in späteren Werken ausgebreitet hat, in einem komprimierten Filtrat wiederfinden kann. Wagner konzentrierte die stürmische Handlung auf 2 ¼ Stunden. Vera Nemirova inszenierte bereits an nahezu allen großen deutschen Opernhäusern und machte sich darüber hinaus weltweit einen Namen.

 

Da Richard Wagner in Magdeburg als Kapellmeister tätig war, wird am Theater Magdeburg die Wagner-Tradition gepflegt. Aus diesem Grund werden hier im zweijährigen Zyklus die Werke des Komponisten aufgeführt. Nach »Tristan und Isolde« in der Spielzeit 2012/2013 und »Lohengrin« in der Spielzeit 2014/2015, steht in dieser Spielzeit Wagners frühe romantische Oper »Der fliegende Holländer« auf dem Spielplan.

 

Die Magdeburgische Philharmonie wird geleitet von GMD Kimbo Ishii. Für die Rolle der Senta konnte die gebürtige Schwedin Liine Carlsson gewonnen werden, die bereits auf Opernbühnen in ganz Europa stand. Der russische Bass-Bariton Vladimir Baykov, Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg, gibt sein Debüt in der Partie des ruhelosen Seefahrers. Er hat sich in den letzten Jahren international einen vielversprechenden Namen im dramatischen Fach gemacht.

 

Der fliegende Holländer

Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner | Mit Übertiteln

 

Musikalische Leitung GMD Kimbo Ishii

Regie Vera Nemirova

Co-Regie Sonja Nemirova

Bühne/Kostüme Tom Musch

Video Bahadir Hamdemir

Dramaturgie Ulrike Schröder

Choreinstudierung Martin Wagner

 

Daland Johannes Stermann

Senta Liine Carlsson

Erik Timothy Richards

Mary Lucia Cervoni

Der Steuermann Jonathan Winell

Der Holländer Vladimir Baykov

 

Opernchor des Theaters Magdeburg

Magdeburger Singakademie

Mädchenchor des Opernkinderchores des Konservatoriums »Georg Philipp Telemann«

Magdeburgische Philharmonie

 

Sonntag

29. 1. 2017

16.00 Opernhaus / Bühne

 

Sonntag

19. 2. 2017

16.00 Opernhaus / Bühne

 

Samstag

25. 2. 2017

19.30 Opernhaus / Bühne

 

Sonntag

19. 3. 2017

18.00 Opernhaus / Bühne

 

Freitag

7. 4. 2017

19.30 Opernhaus / Bühne

 

Samstag

22. 4. 2017

19.30 Opernhaus / Bühne

 

Donnerstag

11. 5. 2017

19.30 Opernhaus / Bühne

 

Vorstellungen im Januar und Februar So. 29. 1., 16.00 Uhr/So. 19. 2., 16.00 Uhr/Sa. 25. 2., 19.30 Uhr, Opernhaus

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 16 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑