Das Publikum wandert auf der Bühne durch eine sinnlich wahrnehmbare und fassbare Welt fantasievoller Gestalten, inspiriert durch mythische Figuren wie den römischen Gott ‚Janus‘ oder das griechische Mischwesen ‚Zentaur‘. Im zweiten Teil erwacht die erstarrte, »gefriergetrocknete« Welt zum Leben. Nanine Linnings Ansatz dieser Arbeit ist: Wer sich des eigenen Todes bewusst ist, empfindet die Passion für das Leben um so größer.
Ab der Spielzeit 2012/13 verfügt das Theater und Orchester Heidelberg wieder über eine eigene Tanzsparte. Diese steht unter der Leitung von Nanine Linning. Die Künstlerin ist derzeit eine der am meisten angesagten Choreografen der Niederlande und auch in den vergangenen zwei Jahren, wo sie erstmals fest an einem deutschen Theater arbeitete, hatte sie bereits zahlreiche Erfolge aufzuweisen. Um das Heidelberger Publikum und die Gäste der Stadt nicht noch ein Jahr warten zu lassen, hat sich die Theaterleitung entschlossen, Linning bereits jetzt in Heidelberg vorzustellen. Nanine Linning präsentiert ihre Arbeit REQUIEM (op. 48 von Gabriel Fauré) erstmals am 22. Oktober 2011 im Opernzelt Heidelberg.
Da sie sich nicht nur als Tanzexpertin sieht, sind ihre Arbeiten immer multidisziplinär geprägt. Das spiegelt sich selbstverständlich auf der Bühne wider. Bei REQUIEM hat sie gemeinsam mit dem niederländischen Künstlerduo „Les Deux Garcons“ die Bühne und Kostüme erarbeitet. Am Abend der Aufführungen sind 10 Tänzer, zwei Opernsolisten, ca. 30 Chorsänger sowie 38 Mitglieder des Philharmonischen Orchesters unter der musikalischen Leitung von Dietger Holm gemeinsam zu erleben. REQUIEM findet in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt/M. statt und wird durch 8 Frankfurter Tanzstudenten unterstützt. Mediale Live-Kunst findet ebenso ihren Einsatz wie die eigens erstellte elektronische Komposition „Liberty“ von Michiel Jansen.
Requiem ist ein Cross-Over-Projekt zwischen Ausstellung, Konzert und Tanz, in dem Nanine Linning auf die Suche nach dem irdischen Paradies geht, wobei sie sich nicht nur – wie bei einer katholischen Totenmesse – auf die Trauer über den Tod fokussiert, sondern vor allem auf die Verehrung des Lebens. Requiem besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil des Abends lässt sich wie eine Ausstellung besichtigen, wobei die Tänzer in Installationen als lebende Skulpturen präsentiert werden. Das Publikum wandert auf der Bühne durch eine sinnlich wahrnehmbare und fassbare Welt fantasievoller Gestalten, die Nanine Linning gemeinsam mit dem Künstlerduo Les Deux Garçons entwickelt hat, inspiriert durch mythische Figuren wie den römischen Gott Janus oder das griechische Mischwesen Zentaur. Im zweiten Teil erwacht die erstarrte, »gefriergetrocknete« Welt zum Leben. Linning inszeniert und choreografiert mit dem Requiem von Gabriel Fauré als Ausgangspunkt auf der großen, offenen Bühne Requiem für Tänzer, Gesangssolisten, Chor und Live-Orchester. Hinzu kommen sowohl Michiel Jansens elektronische Komposition Liberty als auch Live-Videoprojektionen. Wenn man sich des eigenen Todes bewusst ist, wird die Passion für das Leben größer.
Eine Tanzproduktion von Nanine Linning
Mit Skulpturen von Les Deux Garçons
Musik
Requiem op. 48 von Gabriel Fauré
Liberty (Nanine's Paradise) von Michiel Jansen
Requiem ist eine Koproduktion zwischen dem Theater Osnabrück, der Stiftung NANINELINNING.NL aus Amsterdam, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) und dem Theater und Orchester Heidelberg.
Weitere Termine: 20., 21.11., 2.12., 3.12., 15.12., 16.12. – jeweils 19.30 Uhr; ab 19.00 Uhr Werkeinführungen im Opernzelt