Sie verteidigen ihre Bastion mit demselben Schwung, den sie früher gegen den Feind verwandten. Zuerst wird Schwester Madeleine der Kampf angesagt, die hier alles organisiert, denn irgendwie müssen die drei alten Haudegen schließlich die Zeit totschlagen.
Gustave ist das Großmaul des Trios. Er schimpft über alle und alles. Opfer seiner verbalen Attacken ist René, den er mit bösartigen Bemerkungen schikaniert. Der dritte im Bunde ist Fernand. Seine häufigen Ohnmachtsanfälle machen ihm allerdings allzu lange Unterhaltungen unmöglich. Jeder versucht, den anderen mit Lügen und Aufschneidereien auszustechen. Doch hinter den wortgewaltigen Angriffen steht die Angst vor dem Tod unausgesprochen im Raum.
WIND IN DEN PAPPELN sprudelt vor Situationskomik, schlagfertigen Zynismen, ist bissig, gemein, melancholisch und voller Poesie. Die drei Männer wollen nicht zum alten Eisen gehören und stürzen sich im Aufbegehren gegen das Altwerden in Phantastereien und Traumwelten. Die Pappeln auf dem gegenüberliegenden Hügel, deren Wipfel sich ständig sanft im Wind wiegen, während die Drei auf ihrer Terrasse nicht den kleinsten Windhauch abbekommen, wecken ihre Neugier. Der Plan, eine Exkursion dorthin zu unternehmen und das Phänomen zu untersuchen, gewinnt Konturen. Aber Gustave stellt eine Bedingung, die ebenso erstaunlich wie unrealisierbar ist ...
Deutsch von Marielle Silhouette und Frank Lorenz Engel
mit Harald Dietl, Jörg Pleva und Jürgen Thormann
Regie Torsten Fischer
Bühne Vasilis Triantafillopoulos
Kostüme Katharina Bartel