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„Reise ans Ende der Nacht“ nach Louis-Ferdinand Céline im Residenztheater München

Premiere 31. Oktober 2013, 19.00 Uhr, Residenztheater. -----

In Célines epochalem Roman, einer Reise ins Herz der Finsternis der Moderne, wird der Weltkrieg als globales Ereignis geschildert, werden Kolonialismus, Industrialisierung, Überproduktion, soziales Elend als Welt-Phänomene begriffen. Gleichzeitig bedeutet Weltkrieg bei Céline immer auch Krieg als Weltzustand, als anarchischer Kampf aller gegen alle.

Kopflos wie eine ganze Generation läuft Bardamu in den Ersten Weltkrieg. Er wird verwundet und landet in einer psychiatrischen Anstalt, flieht danach weiter nach Afrika in die Kolonien. Von dort wird er schwer krank auf ein Schiff verkauft, das ihn nach Amerika bringt, wo er durch New York irrt und in Detroit am gerade in Betrieb genommenen Fließband bei Ford schuftet, bevor er nach Paris zurückkehrt und Armenarzt in der Vorstadt wird.

 

„Reise ans Ende der Nacht“ ist Frank Castorfs zweite Beschäftigung mit Céline nach „Nord“, das bei den Wiener Festwochen 2007 Premiere hatte.

 

Regie Frank Castorf

Bühne Aleksandar Denić

Kostüme Adriana Braga-Pereczki

Licht Gerrit Jurda

 

Mit Götz Argus, Bibiana Beglau, Britta Hammelstein, Aurel Manthei, Franz Pätzold, Katharina Pichler, Michaela Steiger, Jürgen Stössinger

 

Weitere Vorstellungen: 3., 10. und 30. November 2013

 

THEMENSCHWERPUNKT 1913/1914 IM SPIELPLAN

In der aktuellen Spielzeit beschäftigen sich zwei Regisseure mit dem Ersten Weltkrieg, seiner Vorgeschichte und seinen Folgen: Nach Frank Castorfs Inszenierung von „Reise ans Ende der Nacht“ folgt im Februar 2014 Carl Sternheims Trilogie „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“, in dem Kriegswirtschaft und Nationalismus als neue Aufstiegsdrogen satirisch beleuchtet werden. Regie führen Tom Kühnel und Jürgen Kuttner.

 

Die Auseinandersetzung mit den schicksalsträchtigen Jahren 1913/1914 nahm bereits in der vergangenen Spielzeit ihren Anfang: Martin Kušej inszenierte die Trilogie „In Agonie“ von Miroslav Krleža, die bei den Wiener Festwochen Premiere feierte und Episoden aus dem Leben der kroatischen Oberschicht zwischen 1913 und 1922 erzählt.

 

Anfang November findet zudem unter dem Titel „Unruhige Träume“ ein Themenwochenende rund um die beiden Inszenierungen „Reise ans Ende der Nacht“ und „In Agonie“ mit Vorträgen, Filmvorführungen, Lesungen und Gesprächen statt. Weitere Informationen hierzu unter www.residenztheater.de/unruhige-traeume.

 

Karten gibt es an den Kassen der Staatstheater, online unter www.residenztheater.de sowie

unter 089 2185 1940.

 

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