Dort erregt das scheue Mädchen das Interesse von Golauds Halbbruder Pelléas. Nach anfänglichem Zögern geben beide ihrer immer stärker werdenden Zuneigung nach, argwöhnisch beobachtet vom eifersüchtigen Golaud. Eines Nachts gestehen sie sich in heftiger Umarmung ihre Liebe und werden dabei ertappt. Außer sich vor Zorn tötet Golaud den Halbbruder und verletzt seine schwangere Frau. Auf dem Krankenlager bringt Mélisande schließlich eine Tochter zur Welt und stirbt. Arkel tröstet Golaud mit dem Hinweis, dass mit der Geburt des kleinen Mädchens das Leben weitergehe.
Mit Pelléas et Mélisande gelang dem französischen Tonsetzer Claude Debussy (1862-1918) das bedeutendste Opernwerk des musikalischen Impressionismus. In der Absicht, zeitübliche Kompositionsformen – welche sich nicht nur im damaligen Frankreich vor allem an Richard Wagner orientierten – hinter sich zu lassen und ein Beispiel für ein modernes französisches Musiktheater zu schaffen, achtete er vor allem auf die gleichberechtigte Behandlung von Text und Musik. Somit herrscht in Pelléas ein deklamatorischer Stil vor, der sich althergebrachter musikalischer Sprachbehandlung verweigert. Dabei übt der sich ständig in Bewegung befindliche, in zahlreichen Farben schimmernde musikalische Fluss einen unwiderstehlichen Sog aus. Inspiriert wurde der Komponist durch die literarische Vorlage des belgischen Dichters Maurice Maeterlinck, dessen Schauspiel aus dem Jahre 1893 Debussy im Original vertonte und das als eines der Hauptwerke des literarischen Symbolismus gilt. Nach der Uraufführung 1902 in Paris war das Werk bereits 1907 in Frankfurt zu erleben, hier zuletzt 1994 in der Regie von Christoph Marthaler unter dem Dirigat von Sylvain Cambreling.
Drame-lyrique in fünf Akten von Claude Debussy
Text von Maurice Maeterlinck (1893)
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Friedemann Layer
Inszenierung: Claus Guth
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Norbert Abels
Chor: Felix Lemke
Arkel, König von Allemonde: Alfred Reiter
Pelléas: Christian Gerhaher
Mélisande: Christiane Karg
Golaud, Enkel Arkels: Paul Gay
Geneviève: Hilary Summers
Yniold, Golauds Sohn aus erster Ehe: Solist des Mainzer Domchores
Ein Arzt / Stimme des Hirten: Sungkon Kim
Chor und Statisterie der Oper Frankfurt
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Weitere Vorstellungen: 8., 10., 18., 23., 25. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren) November, 6., 8. Dezember 2012
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Preise: € 13 bis 140 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich. Bei Buchung von Vorstellungen bis 4 Wochen vor dem Aufführungstermin gibt es einen Frühbucherrabatt von 10% auf die oben angegebenen Preise, die Premiere ausgenommen.