Zunächst landet er als naiver „tumber Tor“ bei der verwahrlosten Tafelrunde von König Artus. Dort trifft er auf die ihm bislang unbekannte Generation seines Vaters. Enttäuscht von der an Artus’ Hof herrschenden Willkür, dem Karrieredenken und der Selbstsucht sucht er nach Alternativen. Findet er die „wahren Ritter“ in der christlichen Gralsgesellschaft mit ihren Utopien und hohen Idealen? Am Ende seiner Reise erkennt Parzival, dass er eigene Wertvorstellungen erlernen und Fehler machen muss, um seinen Platz in der Welt zu finden.
Vor rund 800 Jahren als umfangreiches Epos von Wolfram von Eschenbach geschrieben, war der Roman ein „Bestseller“, die Leser des Mittelalters sahen in Parzival einen Helden und Hoffnungsträger in einer unruhigen Zeit. Bis heute ist der Stoff dieses Entwicklungsromans aktuell: Ein junger Mensch sucht nach einer eigenen Identität gegen das schwere Erbe einer Heldenidee, in der sich Männlichkeit und Religion zu einem gefährlichen Gemisch verbinden. Der junge Regisseur Jonathan Heidorn inszeniert „Parzival“ als Coming-of-Age-Geschichte und geht dabei den Traditionslinien von Heldenmythen nach, an deren Ende die heutigen Superhelden und -heldinnen Hollywoods stehen.
mit
Caroline Baas, Lennart Preining, Julian Tzschentke
Inszenierung Jonathan Heidorn
Bühne und Kostüme Thorben Schumüller
Musik Alice Peterhans
Dramaturgie Thorben Meißner