Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Partenope", Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel, Badisches Staatstheater Karlsruhe"Partenope", Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel, Badisches..."Partenope", Oper in...

"Partenope", Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel, Badisches Staatstheater Karlsruhe

Premiere: Samstag, 19. Februar 2011, 19 Uhr | Opernhaus

 

(34. Händel-Festspiele vom 18. Februar - 1. März 2011

26. Internationale Händel-Akademie vom 21. Februar - 5. März 2O11)

 

Partenope, die sagenhafte Gründerin und Königin von Neapel, steht zwischen drei sie umwerbenden Männern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Arsace, der Prinz von Korinth, hat gerade seine Verlobte Rosmira, die Prinzessin von Zypern, verlassen und ist als Schiffbrüchiger getarnt in Neapel gelandet. Emilio, der Fürst der Cumanen, hingegen rückt gleich mit seinem ganzen Heer an. Dass er sich gerade im Krieg mit Neapel befindet, hält ihn nicht davon ab, um die feindliche Königin zu werben. Er ist zu jedweder Eroberung bereit. Dies wiederum bringt den rechtschaffenen aber etwas schüchternen Prinzen von Rhodos, Armindo, dazu, der von ihm hoch verehrten Partenope sofort seine Hilfe anzubieten.

 

Partenope steht also vor der Entscheidung, welcher der Herren zukünftig den Platz an ihrer Seite einnehmen soll. Doch damit nicht genug, denn neben den Freiern gibt es eine weitere Frau, die das Geschehen kräftig mitbestimmt: Rosmira, Arsaces verlassene Verlobte, die in Männerkleidern ebenfalls nach Neapel gereist ist und versucht, ihren Verlobten zurückzugewinnen. Ein raffiniertes Spiel von Werbung und Abweisung, von offenen und geheimen Gefühlen, von Verstellung und Offenbarung nimmt seinen Lauf.

 

Händel gelingt mit seiner im Jahre 1730 im Londoner Haymarket-Theatre uraufgeführten Oper ein Verwirrspiel rund um die Liebe, das nicht selten mit Mozarts „Così fan tutte“ verglichen wurde. Dass Händel bei der Uraufführung des Werkes neue, höchst virtuose Sänger zur Verfügung standen, die er aus Italien mitgebracht hatte, schlägt sich in der immensen Virtuosität der Partien nieder. Doch geht diese niemals auf Kosten des dramaturgischen Kontextes. Vielmehr machen gerade Momente inniger Empfindsamkeit sowie eine spielerische Ironie, die das Geschehen und die Musik durchdringt, den besonderen Reiz dieser Oper aus und erwecken die drei werbenden Herren sowie die beiden überaus emanzipierten und starken Frauen, die sich in der Männerwelt selbstbewusst behaupten, zum Leben.

 

Text nach Silvio Stampiglia – in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

 

Musikalische Leitung: Michael Hofstetter | Regie: Ulrich Peters | Bühne: Christian Floeren | Kostüme: Götz Lanzelot Fischer | Orchester: Deutsche Händel-Solisten

 

Polina Pasztircsák (Partenope), Karolina Gumos (Rosmira), Terry Wey (Arsace), Valer Barna-Sabadus (Armindo), Gideon Poppe (Emilio), Christian Miedl (Ormonte)

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

MIT RASANTEM SCHMISS -- Monrepos Open Air - Abschlusskonzert der Ludwigsburger Schlossfestspiele

Diesmal war nun endlich die lang erwartete mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra zu Gast bei den Schlossfestspielen. Zunächst musizierte das exzellente Orchester des Goethe-Gymnasiums…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM BAUCH DES RITTERS -- "Falstaff" von Giuseppe Verdi in der Blauen Halle - Mainfrankentheater Würzburg

In der einfallsreichen Inszenierung von Magdalena Fuchsberger (Bühnenbild und Kostüme: Monika Biegler, Video: Aron Kitzig) befindet sich die Handlung im Bauch des alternden Ritters Falstaff, der von…

Von: ALEXANDER WALTHER

LEIDENSCHAFTLICHE AUSBRÜCHE -- SWR Symphonieorchester mit Eva Ollikainen in der Liederhalle Stuttgart

Das "Märchenpoem" von Sofia Gubaidulina war eine echte Überraschung. Denn die finnische Dirigentin Eva Ollikainen arbeitete mit dem SWR Symphonieorchester die elektrisierend-durchsichtige Klangfläche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WANDERER ZWISCHEN DEN WELTEN -- Galeriekonzert der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in der Staatsgalerie STUTTGART

Unter dem Motto "Wanderer" fand diesmal das Galeriekonzert mit dem begnadeten Bass-Bariton Jochen Kupfer statt, der einfühlsam von Marcelo Amaral am Flügel begleitet wurde. Die Lieder von Franz…

Von: ALEXANDER WALTHER

DEM VOLKSTÜMLICHEN VERBUNDEN -- Zweiter Teil des Tschaikowsky-Zyklus' mit dem Staatsorchester Stuttgart in der Liederhalle/STUTTGART

Das Staatsorchester Stuttgart musizierte unter der elektrisierenden Leitung von Cornelius Meister im zweiten Teil des Tschaikowsky-Zyklus zunächst die selten zu hörende Sinfonie Nr. 2 in c-Moll aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑