Und dies alles gelang ausgerechnet ihm, dessen Leben als Sklave vorgezeichnet schien, der auf abenteuerlichen Wegen als Habenichts in eine fremde Gesellschaft kam. Als der intrigante Jago ihm das Gift der Eifersucht einträufelt, beginnt Otello jedoch alles zu entgleiten. Mit kleinen, wohldosierten Bemerkungen wird nicht nur Otello, sondern die gesamte Gesellschaft manipuliert. Aber was ist Jagos Motivation? Geht es ihm nur um seinen persönlichen Vorteil oder ist er tatsächlich das personifizierte Böse, wie er dem Publikum gegenüber offen behauptet? Wie kann der Zuschauer einem Demagogen trauen, dessen suggestives Blendwerk Dinge anders erscheinen lässt, als sie sind?
Mit Jago erschuf William Shakespeare eine abgrundtief zynische Figur, einen Meister der Verführung. Kein Wunder, dass Giuseppe Verdi und sein Librettist Arrigo Boito zeitweise beabsichtigten, ihre Oper Jago zu nennen. Sie entschieden sich dann aber doch, nicht den rationalen Drahtzieher, sondern den handelnden, emotionalen Menschen zur Titelfigur zu erheben. Eng wie nie zuvor verschmelzen Musik und Wort in diesem Spätwerk Verdis zu einer Einheit: ein wahres Musikdrama und ein Höhepunkt der romantischen italienischen Oper!
Musikalische Leitung
Alexander Kalajdzic
Paul-Georg Dittrich
Lena Schmid, Monika Annabel
Zimmer
Kostüme
Anna Rudolph
Video
Vincent Stefan
Dramaturgie
Anne Christine Oppermann
Mit
Mikhail Agafonov // Evgueniy Alexiev // Lianghua Gong // Yoshiaki Kimura // Sarah Kuffner // Hasti Molavian // Moon Soo Park // Daniel Pataky // Lorin Wey //
Bielefelder Opernchor
Extrachor des Theaters Bielefeld
JunOs
Bielefelder Philharmoniker
Die nächsten Vorstellungen
14.10., 22.10., 09.11., 29.11.,
05.12., 20.12.17
Karten
0521 / 51 54 54
www.theater-bielefeld.de