Aus tödlichem Neid hat Jago, der ehrgeizige, zutiefst gekränkte Fähnrich, den Keim des Misstrauens gesät. Die Saat ist aufgegangen, das Gift wirkt, das Jago wohl dosiert, mit finsterer Genialität um sich verbreitet hat. Jago trifft Otello an seiner Achillesferse, an der Frage der Treue bzw. Untreue Desdemonas. Zug um Zug münzt er Vertrauen und Freundschaft in die Instrumente seiner Rache um.
Mit OTELLO hat Verdi eine Oper geschaffen, die so perfekt ist, dass sie eigentlich alle späteren Komponisten in die Verzweif lung und in das Jago-Syndrom treiben muss. Shakespeares Stück um den unglücklichen "Mohren von Venedig" inspirierte den Maestro zu seiner dramatischsten und berührendsten Komposition. Dabei hatte sich der über siebzigjährige Verdi nach AIDA bereits vom Komponieren zurückgezogen. Aber Arrigo Boito, selbst Komponist, klopfte solange an Verdis Tür, bis dieser seinem Lieblingsdichter Shakespeare und Boitos kongenialem Libretto nicht widerstehen konnte.
Dichtung von Arrigo Boito
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Hermann Bäumer
Inszenierung Holger Schultze
Bühne Martin Fischer
Kostüme Erika Landertinger
Choreinstudierung Peter Sommerer
Otello Carlos Moreno / Ricardo Tamura
Jago Juri Batukov / Jaco Venter
Cassio Yoonki Baek
Rodrigo Kolja Hosemann
Ludovico Marcin Tlalka
Montano Genadijus Bergorulko
Ein Herold Ji-Seong Yoo
Desdemona Natalia Atamanchuk / Karen Fergurson
Emilia Eva Schneidereit
Chor des Theaters Osnabrück
Osnabrücker Symphonieorchester