Aber das Drama nähme ohne den Nährboden, durch den sich das ätzende Gift der Jago’schen Intrige hindurch frisst, nicht seinen Lauf: die in ihrer Arglosigkeit erschütternde Liebe Desdemonas und die blinde Leidenschaft Otellos, die mit Eifer sucht, was nicht zu finden ist. Als schließlich Otello Desdemona erdrosselt, scheint Jagos Werk vollendet – bis sich Otello aus Einsicht in seinen Fehler selbst richtet und dem Menschlichen zum späten tragischen Triumph verhilft.
Triumphieren konnte auch der Komponist, schuf er doch mit dieser schonungslosen Auslotung der menschlichen Seele auf der Basis der Shakespeare-Tragödie „Othello“ eines der erschütterndsten Dramen am Übergang von der Gesangsoper zum Musikdrama. Er löste dabei das tradierte Nummernschema zu Gunsten des musikdramatischen Flusses fast vollständig auf, gewichtete das Verhältnis von Orchester zu den Sängern neu und schuf so einen schier ununterbrochenen inneren Spannungsbogen, der atemlos macht.
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Samuel Bächli
Inszenierung: Dieter Kaegi
Bühne und Kostüme: Stefanie Pasterkamp
Chor: Christian Jeub
Dramaturgie: Wiebke Hetmanek
Besetzungen:
Otello – Keith Olsen, Jago – Jee-Hyun Kim, Cassio – Rémi Garin, Rodrigo – William Saetre,, Lodovico – Christian Helmer/Nicolai Karnolsky, Montano– Wolf-Rüdiger Klimm, Desdemona - Hrachuhí Bassénz/Noriko Ogawa-Yatake, Emilia – Anna Agathonos
Eine Koproduktion mit der Opera Ireland, Dublin und dem Theater Lübeck.