Man streitet und schlägt sich, saugt Staub und kocht bittersüße Marillenmarmelade in Bunkermengen. Die Werners faulen vor sich hin – und geben der totgeglaubten Tochter Rosalie die Schuld an ihrem Unglück. Als diese nach ihrem gescheiterten Ausbruchsversuch nun buchstäblich in die Familienhölle zurückfällt, verschwimmen Gegenwart und Vergangenheit, Geheimnisse werden gelüftet. Ans Licht kommt die Geschichte einer fast magisch anmutenden Freundschaft oder: Liebe. Und eine menschliche Tragödie.
In ihrem raffiniert gebauten Debütstück lässt Yade Yasemine Önder finsterste Abgründe auf grelle Komik treffen. „Die kondensierte, oft zu Formeln erstarrte Sprache der Alten zieht einen sofort in ihre Welt“, heißt es in der Begründung der Jury der Autorentheatertage, die Kartonage als eines von drei Gewinnerstücken auswählte. Es ist eine erkaltete Welt, in der die Verbindungen nicht mehr zu stimmen scheinen und man die Fragmente erst mühsam zusammensetzen muss – um wieder leben zu können.
Der junge österreichische Regisseur Franz-Xaver Mayr wird die Uraufführung inszenieren. Franz-Xaver Mayr aus St. Johann im Pongau studierte angewandte Theaterwissenschaften in Gießen und Theaterregie an der Zürcher Hochschule der Künste. Seine Arbeiten führten ihn u.a. ans Schauspielhaus Wien, Theater Basel und das Schauspielhaus Graz.
Mit Bernd Birkhahn, Marta Kizyma, Petra Morzé, Irina Sulaver
Regie Franz-Xaver Mayr
Bühne Michela Flück Kostüme Korbinian Schmidt
Licht Norbert Gottwald Video Sophie Lux
Musik Levent Pinarci Dramaturgie Florian Hirsch
Koproduktion mit den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin