Doch woran? Das Gespräch verläuft heiter, gesprochen wird über ferne Länder, Rituale von Ureinwohnern und tote Mütter, einbruchgefährdete Fußböden, zurückgebliebene Kleidung und auch über Marcel, den Verlobten Corinnas, der lange nicht mehr gesehen wurde. Ob ihrer beider Redseligkeit Spuren vergrabener Geschichtenverdeckt oder schaffen will, bleibt unklar. Da findet sich plötzlich eine kleine menschliche Zehe ... Corinna hat sie beim Putzen übersehen. Corinna flüchtet zu ihrer Mutter mit der Bitte, Herrn Hufschmied diesen peinlichen Fund zu entwenden. Diese aber ist eingetaucht in ihre Faszination für den Prozess, wie sich aus anorganischen Stoffen Leben generiert, und erkennt die lebendige Verzweiflung ihrer Tochter nicht. Schließlich steht sie doch da, die Mutter der Tochter, in deren früherer Wohnung, die Herr Hufschmied bereits bis zur Unkenntlichkeit umgebaut hat, und erzählt ihm vom Unfalltod Corinnas.
Der junge Tiroler Autor Händl Klaus ist ein Sprachkünstler, sein Schreiben ein architektonischer Akt. Er baut seine Texte wie Häuser, deren Wände eingerissen und umgebaut werden, in denen sich beständig neue Räume auftun, aus denen nicht selten der Rückweg versperrt bleibt und Löcher im Boden die Untiefen offenbaren, die die Bedeutungsambivalenzen der Sprache bereit halten.Gerade wurde er von der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute für sein Stück »Dunkel lockende Welt« zum Dramatiker des Jahres gewählt. Für das Burgtheater arbeitet er zur Zeit an einem neuen Stück.Am 2. Dezember 2006 wird die Dramaturgin Judith Gerstenberg nach der Vorstellung von "Dunkel lockende Welt" ein öffentliches Gespräch mit dem Autor Händl Klaus führen.
Regie: Tom KühnelBühne: Etienne PlussKostüme: Nina WetzelDramaturgie: Judith GerstenbergPremiere am 30. November 2006 im Kasino 30. November 2006Beginn: 20.00 Uhr Spieldauer: 1 Stunde 30 Minuten Premiere am 30. November 2006,Kasino am Schwarzenbergplatz
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