Statt die Welt zu retten, arbeitet sie als Verkäuferin, und ihren letzten Liebhaber hatte sie vor sechs Jahren. Ihre Schwester dagegen ist verheiratet, beruflich erfolgreich und anscheinend glücklich. Nein, das Leben ist nicht fair.
Und nun auch noch das: Die Ärzte haben bei Paula einen Tumor im Gehirn diagnostiziert. Ob er gutartig ist oder nicht, wird sie bei ihrem nächsten Arzttermin erfahren. Paulas Lebenskarussell dreht sich plötzlich schneller und schneller. Während sie sich mit dem möglichen Tod und mit dem tatsächlichen Leben auseinander setzt, taucht ihr Vater auf, der eigentlich seit Jahren tot ist – gestorben an einem Gehirntumor. Nur Paula kann ihn sehen und hören. Sind das etwa schon die ersten Anzeichen dafür, dass Paulas Gehirn nicht mehr richtig arbeitet?
Dann gibt es da auch noch Dietmar, den sie bei ihrem verunglückten Überfall auf eine Arztpraxis kennen gelernt hat. Dietmar scheint Interesse an Paula zu haben. Hat sie überhaupt noch Zeit für eine ernsthafte Beziehung oder ist doch die Internetbekanntschaft Peter, der es nur um Sex geht, die bessere Alternative? Fragen über Fragen; Paula muss Entscheidungen treffen, muss ihr Leben in den Griff kriegen, den wichtigen Termin beim Arzt fest im Blick. Das alles geschieht auf höchst groteske und witzige Art und Weise, denn wer verübt schon einen Banküberfall, wenn er Schlaftabletten braucht?
Thomas Jonigk, geboren 1966 ist Dramaturg und Hausautor am Düsseldorfer Schauspielhaus, an dem er auch das Autorenlabor leitet. Für sein Stück Rottweiler wurde er 1994 von Theaterheute zum Nachwuchsautor des Jahres gewählt. Er arbeitet auch als Regisseur, unter anderem an der Volksbühne Berlin und am Schauspielhaus Wien. Am Düsseldorfer Schauspielhaus erlebte Diesseits im Herbst 2007 seine Uraufführung und steht immer noch auf dem Spielplan.
Das Vorarlberger Landestheater zeigt die Österreichische Erstaufführung des Stückes in der Regie von Christian Schäfer, das Bühnenbild und die Kostüme sind von Caroline Stark; es spielen Aurel Bereuter, Peter Bocek, Andrea Casabianchi, Maria Fliri, Ingrid Lang und Markus Schramm.
Karten gibt es an der Theaterkassa, Teleofn 05574 42870 – 600 oder bei Bregenz Tourismus, Telefon: 05574 40 80.
www.landestheater.org