
Für den »Lohengrin« hat Ulf Schirmer eine Fassung entwickelt, die die großen musikalischen Szenen – etwa die Szene zwischen Ortrud und Telramund, das sogenannte Brautgemach mit dem einleitenden Brautchor oder die Gralserzählung – unangetastet lässt, sodass große Strecken des Werks trotz der erforderlichen Kürzungen zu erleben sind. Durch die Anordnung der Szene vor dem Orchester ist das Publikum darüber hinaus näher am Geschehen, was den »Lohengrin« für Patrick Bialdyga, künstlerischer Produktionsleiter an der Oper Leipzig und verantwortlich für die Regie, zu einem Kammerspiel macht.
Das Gottesgericht, in dem sich Elsa gegenüber König Heinrich des Vorwurfs am Mord an ihren Bruder Gottfried zu verantworten hat, und das darauffolgende Erscheinen ihres Streiters Lohengrin bringt eine klassische Intrigenhandlung ins Rollen, die um das berühmte Frageverbot nach der Identität des Schwanenritters kreist.
Die Bilderwelten des in Bayreuth geborenen Künstlers Klaus Hack, die den Betrachter in ihrer archaischen Figürlichkeit eine Welt der Mythologie assoziieren lassen, bilden den Rahmen für die Aufführung, die mit Michael Weinius in der Titelpartie, Jennifer Holloway als Elsa, Simon Neal als Telramund, Katrin Göring als Ortrud sowie Sebastian Pilgrim als Heinrich durch ihre hochkarätige Besetzung besticht.
Musikalische Leitung Ulf Schirmer,
Inszenierung Patrick Bialdyga,
Bühne Norman Heinrich,
Kostüme Jennifer Knothe,
Licht Stefan Bolliger,
Choreinstudierung Thomas Eitler-de Lint,
Opernchor, Gewandhausorchester
Elsa Jennifer Holloway
Ortrud Kathrin Göring
König Heinrich Sebastian Pilgrim
Lohengrin Michael Weinius
Telramund Simon Neal
Herrufer Mathias Hausmann
Weitere Aufführungen am 8., 18. und 29.11.2020