Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Oper Leipzig: Carl Zellers »Der Vogelhändler«Oper Leipzig: Carl Zellers »Der Vogelhändler«Oper Leipzig: Carl...

Oper Leipzig: Carl Zellers »Der Vogelhändler«

Premiere: Freitag, 01. November 2019, 19:30 Uhr im Westbad

Die Musikalische Komödie bringt in der Interimsspielstätte im Westbad mit Carl Zellers »Der Vogelhändler« einen richtigen Operetten-Klassiker auf die Bühne. Das Werk gehört zu den meistgespielten Operetten im Repertoire der Musikalischen Komödie. In den letzten fünf Jahrzehnten gab es im Haus Dreilinden vier Neuinszenierungen. Der ungebrochene Erfolg des Stücks beruht neben Ohrwürmern wie »Schenkt man sich Rosen in Tirol« und »Ich bin die Christel von der Post« auch auf der gelungenen Mischung aus Verwechslungskomödie in ländlicher Idylle, einer guten Portion Gefühl und einer Prise Erotik im Pavillon.

Copyright: Tom Schulze

Regisseur Rainer Holzapfel wird den Klassiker in seiner Inszenierung als Spiel im Spiel ganz neu erzählen. Denn bevor eine Kostümschlacht in schöner Kulisse über die Bühne gehen kann, ist der Umzug ins Westbad zu bewältigen. Das Ensemble des Stücks zieht samt Requisitenkiste in die neue Spielstätte.

Weil auf dem Weg einige Solisten in Richtung Innenstadt abgebogen sind, gilt es dort, das eine oder andere Besetzungsproblem zu lösen. Zum Glück gibt es die Telefonistin Christel (Mirjam Neururer), die schon lange zum Theater wollte und ihren Liebhaber, den Schausteller und Weltenbummler Adam (Roman Pichler – selbst passenderweise Tiroler) gleich als Hauptdarsteller mitbringt.

Der wird natürlich erst einmal vom klassischen Besserwisser in Gestalt der Prodekane (Milko Milev und Justus Seeger) auf die Probe gestellt, bevor sie ihn auf ihr angestammtes MuKo-Publikum loslassen. Hinter den Kulissen schickt der aufgeblasene Bassbuffo Weps (Michael Raschle) seinen Neffen Stanislaus (Adam Sanchez) ins Rennen, um Christel den Hof zu machen und ihr dabei ihr letztes Erspartes aus der Tasche zu ziehen. Diese glaubt, ihren Vorgesetzten vor sich zu haben und legt sich bei ihm für ihren Verlobten Adam ins Zeug, der die Gunst der Stunde für einen Flirt mit Marie (Lilli Wünscher) nutzt – ohne zu wissen, dass es sich dabei um die heimliche Strippenzieherin im Hintergrund handelt.

Für Kostüm und Bühnenbild zeichnet in dieser Produktion Beate Zoff verantwortlich und »verpackt« die gesamte Inszenierung in eine überdimensionale Umzugskiste.  Diese gibt immer mehr von ihrem Operetten-Inhalt preis, während sich die amourösen Verstrickungen der Figuren langsam zum Happy End entwirren.

Operette in drei Akten | Text von Moritz West und Ludwig Held, nach der Comédie-vaudeville »Ce que deviennent les roses« (1857) von Victor Varin und de Biéville

Musikalische Leitung Stefan Klingele
Inszenierung Rainer Holzapfel
Bühne, Kostüme Beate Zoff
Choreinstudierung Mathias Drechsler
Dramaturgie Christian Geltinger

Besetzung:
Kurfürstin Marie Lilli Wünscher | Brief-Christel Mirjam Neururer | Adam, Vogelhändler Roman Pichler | Graf Stanislaus Adam Sanchez | Baronin Adelaide Andreas Rainer | Baron Weps Michael Raschle | Süffle Milko Milev Würmchen Justus Seeger | Frau Nebel, Wirtin Angela Mehling

Chor der Musikalischen Komödie
Orchester der Musikalischen Komödie

Weitere Aufführungen: 02., 03., 09., 10., 27. & 29 November / 26. Dezember 2019 / 07., 08., 21. & 22 März / 21. Mai 2020

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 15 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

PLÖTZLICH GIBT ES ZWEI KOBOLDE -- "Meister Eder und sein Pumuckl" mit der Jungen Württembergischen Landesbühne Esslingen in der Kelter Bietigheim

"Niemand muss an Kobolde glauben". Davon ist Meister Eder überzeugt. Julian Häuser und Philip Spreen schlüpfen virtuos in unterschiedliche Rollen. In der Bühnenfassung und Regie von Jan Müller (Bühne…

Von: ALEXANDER WALTHER

SONGS IN UNGEWÖHNLICHEM ARRANGEMENT -- Orchesterkonzert Jewish Pop im Schauspielhaus STUTTGART

In den vergangenen Jahren war "Jewish Jazz" der Schwerpunkt. Nun erkundet das 2005 gegründete Jewish Chamber Orchestra Munich unter der einfühlsamen Leitung von Daniel Grossmann die Popmusikgeschichte…

Von: ALEXANDER WALTHER

UNHEIMLICHE VERWANDLUNGEN -- "Der Untergang des Hauses Usher" mit dem Studiengang Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart im Wilhelma Theater Stuttgart

Sehr viele technische Tricks und faszinierende Einfälle besitzt diese gelungene Produktion des Studiengangs Figurentheater. In der suggestiven Regie von Stephanie Rinke können sich die gespenstischen…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUS DEM DUNKEL INS LICHT -- Neue CD: Die Würth Philharmoniker und Thomas Hampson (Bariton) bei hänssler Classic

Das dritte Album der Würth Philharmoniker unter der Leitung ihres Chefdirigenten Claudio Vandelli präsentiert den berühmten US-amerikanischen Bariton Thomas Hampson. Die Würth Philharmoniker, die auf…

Von: ALEXANDER WALTHER

NORDISCHE KLANGFARBEN -- Neue CD "Northern Colours" mit Felix Klieser (Horn) bei Berlin Classics erschienen

Im Zentrum des neuen Albums von Felix Klieser (Horn) steht das inspirierende Werk "Soundscape - A Walk in Colours" op. 118 von Rolf Martinsson, der 1956 in Schweden geboren wurde. Der Komponist hat…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche