Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Oldenburgisches Staatstheater: Death knocks / Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod -VerweigerungOldenburgisches Staatstheater: Death knocks / Der Kaiser von Atlantis oder...Oldenburgisches...

Oldenburgisches Staatstheater: Death knocks / Der Kaiser von Atlantis oder Die Tod -Verweigerung

Premiere am Sa 4. September im Kleinen Haus

Oper in einem Akt (2001) von Christian Joost, nach dem Schauspiel von Woody Allen /

Spiel in einem Akt (1943/44) von Viktor Ullmann, Libretto von Peter Kein

Dieser Doppelabend widmet sich aus zwei Perspektiven dem Thema Tod. Was passiert, wenn der Tod plötzlich beschließt, seinen Dienst zu verweigern? Oder umgekehrt: Der Tod kommt, aber niemand will sterben?

In der Kurzoper Death knocks steht der Tod unerwartet vor Nat Ackermann, um ihn mitzunehmen. Der erfolgreiche Geschäftsmann hat allerdings weder Zeit noch Lust zum Sterben und verführt ihn kurzerhand zu einem Kartenspiel um Leben und Tod. Christian Josts Oper basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Woody Allen. Mit dem für den Filmemacher typischen schwarzen Humor wird der Augenblick des Sterbens ironisch in Szene gesetzt. Der Berliner Komponist hat dazu eine Musik geschrieben, die den witzig absurden Dialogen Woddy Allens eine existentielle Dimension verleiht.

In Der Kaiser von Atlantis verweigert der Tod dem die Welt beherrschenden Kaiser Overall den Dienst – just in dem Moment, als dieser den »großen, segensreichen Krieg aller gegen alle« verkünden lässt. Doch der Tod will sich nicht länger von Overall, der aus ihm ein Massenphänomen gemacht hat, zum »kleinen Handwerker des Sterbens« degradieren lassen. Overalls apokalyptisches Vernichtungswerk verliert seinen Sinn und er selbst seine Macht. Denn was ist ein Krieg ohne Tote?

Viktor Ullmann schrieb Der Kaiser von Atlantis 1943/44 als Häftling im Konzentrationslager Theresienstadt. 1944 wurden er und sein Librettist Peter Kien in Auschwitz noch vor der Uraufführung ermordet, die so erst 1975 in Amsterdam erfolgte.

Inszenieren wird diesen Doppelabend Alexander Müller-Elmau, der sich zunächst als Bühnenbildner einen Namen gemacht hat und seit 2003 sehr erfolgreich Regie führt.

Musikalische Leitung: Karl Prokopetz.; Inszenierung und Bühne: Alexander Müller-Elmau

Kostüme: Werner Fritz; Darmaturgie: Katharina Ortmann

Mit: Ingela Onstad, Linda Sommerhage; Paul Brady, Henry Kiichli, Peter Felix Bauer, Michael Pegher, Daniel Ohlmann

Weitere Vorstellungen: Di 7., Mi 15., und Mi 22. September

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Der Sieg der Muse -- "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach in der Deutschen Oper am Rhein

Wer war E.T. A. Hoffmann? Ein Dichter von Erzählungen und Schauermärchen, ein Komponist, ein Dirigent, ein Karikaturist, aber auch ein Jurist. Und diese vielfältigen Talente spiegeln sich teilweise im…

Von: Dagmar Kurtz

VON DER FILMMUSIK INSPIRIERT -- Neue CD mit drei Werken von Miklos Rozsa bei Capriccio

Drei besonders bedeutende sinfonische Werke von Miklos Rozsa stehen im Zentrum dieser neuen CD mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der inspirierenden Leitung von Gregor Bühl,…

Von: ALEXANDER WALTHER

ALLES ENTSCHWEBT IN LICHTEN HÖHEN -- Konzertante Aufführung von Richard Wagners "Parsifal" mit dem Nationaltheater Mannheim im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Gralskönig Amfortas leidet an einer unheilbaren Wunde, die er sich zuzog, als er im Schloss des Zauberers Klingsor den Verführungskünsten Kundrys erlag. Allein ein "reiner Tor, durch Mitleid wissend"…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT TEMPO UND FEUER -- Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle STUTTGART

Bereits zum zweiten Mal hat das Staatsorchester Stuttgart nun schon sein Patenorchester, das Landesjugendorchester Baden-Württemberg, eingeladen. Unter der energischen Leitung des vielversprechenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

WUCHT UND GLANZ -- Festkonzert zum 50jährigen Jubiläum der Eröffnung des Brucknerhauses Linz mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta

Seit ihrer Uraufführung im Jahre 1884 ist die siebte Sinfonie in E-Dur von Anton Bruckner bis heute am häufigsten gespielt worden. Die Melodienherrlichkeit strahlte bei der Aufführung mit den Wiener…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche