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ÖDIPUS AUF CUBA VON ARMIN PETRAS im Theater Chur

10.11.2010, 20 Uhr

Nach Motiven des Romans HOMO FABER von MAX FRISCH

 

Armin Petras hat eine moderne Adaption des Romans HOMO FABER frei nach Max Frisch geschrieben und, inspiriert durch die Tragödie des Sophokles, ein Endzeitdrama der Jetztzeit verfasst.

Walter Faber begegnet an seinem fünfzigsten Geburtstag zum ersten Mal seiner Tochter Sabeth und verliebt sich in sie. Seit Jahrzehnten reist der erfolgreiche Ingenieur als Spezialist und Angestellter der UNO um die Welt. Immer unterwegs ist er gleichermassen unfähig sich zu binden und sein Altern zu akzeptieren. Doch nachdem Faber seine schwangere Freundin Ivy verlassen hat, läuft sein Leben aus der Bahn. Er stürzt mit dem Flugzeug ab, wird Zeuge des Todes seines besten Freundes Joachim, verliebt sich in Sabeth und verschuldet ihren Tod.

 

Sabeths Mutter Helen, die Ex-Frau von Walter und Joachim, hatte ihm die Geburt der gemeinsamen Tochter verschwiegen. Faber strandet als einsamer Tourist auf Cuba. Dem antiken Ödipus gleich steht er am Ende vor den Scherben seiner Existenz, deren Zerstörung er durch eigene Hybris und Verblendung selbst verursacht hat.

 

Armin Petras inszeniert sein Drama aus der Perspektive einer kubanischen

Schauspieltruppe: Cuba, letzte, bröckelnde Enklave eines Alternativentwurfs zur westlich geprägten Kultur wird zum Ausgangspunkt der Auseinandersetzung mit der scheinbar universellen Gültigkeit des westlichen Systems.

 

ARMIN PETRAS

Armin Petras wurde 1964 in Meschede, Sauerland, geboren. 1969 siedelte er mit seinen Eltern in die DDR über. Von 1985 bis 1987 Regie-Studium an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst «Ernst Busch»; Mitbegründer der freien

Theatergruppe Medea Ost. 1988 Ausreise in die BRD. Armin Petras war von 1996 bis 1999 Oberspielleiter am Theater Nordhausen sowie Hausregisseur in Leipzig und von 1999 bis 2002 Schauspieldirektor am Staatstheater Kassel. 2002 wechselte er als fester Regisseur ans Schauspiel Frankfurt, wo er von 2003 bis 2006 die Spielstätte in der Schmidtstraße leitete.

 

Seit der Spielzeit 2006 /07 ist er Intendant am Maxim Gorki Theater Berlin. Er schrieb u.a. «Alkestis, mon amour» nach Euripides (UA 2005), «Mala Zementbaum» zusammen mit Thomas Lawinky sowie Bühnenadaptionen von Romanen und Novellen wie z.B. «Anna Karenina» von Leo Tolstoi, «Das Versprechen» von Friedrich Dürrenmatt, «Als wir träumten» von Clemens Meyer, «Fräulein Smillas Gespür für Schnee» von Peter Høeg und «Der

Schimmelreiter» von Theodor Storm. Die meisten seiner Texte inszenierte er auch.

 

Armin Petras ist der wichtigste Regisseur für die Stücke des Dramatikers Fritz Kater, dessen «zeit zu lieben zeit zu sterben» 2003 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet wurde, und für das Kater in der Jahresumfrage der Zeitschrift Theaterheute zum «Dramatiker des Jahres» gewählt wurde. Petras’ Inszenierung dieses Stücks wurde, ebenso wie die Uraufführung von «We are camera. Jasonmaterial» (2003) zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

 

Regie: Armin Petras

Bühne: Kathrin Frosch

Kostüme: Aino Laberenz

Musik: Sascha Hargesheimer, Jörg-Martin Wagner

Dramaturgie: Andrea Koschwitz

 

Walter Faber: Peter Kurth

Sabeth: Julischka Eichel

Helen: Cristin König

Ivy: Maria Simon

Joachim: Robert Kuchenbuch

Marvin: Johann Jürgens

Produktion: Maxim Gorki Theater, Berlin

 

Einführung: 19.30 Uhr

Dauer: ca.180 Minuten, eine Pause

Preise: 48.– / 24.– ermässigt

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