Darin thematisiert der Autor den NSU-Bombenanschlag in der Kölner Keupstraße. Anwohner und Geschäftsleute stehen in beiden Produktionen gemeinsam mit Schauspielern des Kölner Ensembles auf der Bühne.
Nuran David Calis wuchs als Sohn eines armenischen Arbeiters und einer jüdischen Putzfrau in einem Brennpunktviertel in Bielefeld auf. In den vergangenen Jahren habe er gemerkt, dass die Aufklärung die „großen Fragen des Lebens“ für ihn nicht beantworten könne, erklärte Calis in einer ersten Reaktion. „Fragen wie ‚Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?‘ werden wieder wichtiger für uns in der Gesellschaft“, sagt er.
Das Thema Religion bringt Calis auch in GLAUBENSKÄMPFER auf die Bühne: Weltlich eingestellte Profi-Schauspieler treffen auf gläubige Laiendarsteller – darunter ein Ex-Salafist und eine Benediktiner-Schwester. Die Gruppe verhandelt über Schönheit und Gefahr von Religion. „Wer hätte gedacht, dass ein multilateraler Abend über den Glauben heute noch derart brisant, lebendig, herausfordernd sein könnte?“, urteilte die Süddeutsche Zeitung.
„Mit seinen Arbeiten fragt Calis nach den gesellschaftlichen Flieh-, aber auch Bindekräften, die von sozial und kulturell aufgeladenen Gemengelagen hervorgebracht werden“, begründet die Ludwig-Mülheims-Theaterpreis-Jury ihre Wahl. Die Auszeichnung wird über den Nachlass des Schauspielers Ludwig Mülheims finanziert, den das Erzbistum Köln verwaltet.
Mehr Informationen zum Ludwig-Mülheims-Theaterpreis finden Sie unter
www.ludwig-muelheims-theaterpreis.de.