Eine junge Frau macht sich auf den Weg in die Unterwelt, um sich in verschiedensten Gestalten stets selbst zu begegnen, im Schicksal anderer ihr eigenes zu erblicken und im Vergessen Erkenntnis und im Erkennen schlussendlich Vergessen und Frieden zu finden. „Es ist ein neuartiges Unterfangen“, meinen Hirn und Wang einhellig, „eine abenteuerliche Zusammenführung der kreativen Kräfte von Oper und Ballett. Stimme und Bewegung, Musik- und Körpersprache treffen ungefiltert aufeinander, sind einander Reibungsflächen und generieren gemeinsam zu Händels eindringlicher Musik Bildwelten, wie sie jede Sparte für sich nur schwer entwickeln könnte.“
Die Augen, weit offen zum Träumen...Wesen auf dem Weg durch das Spiegelkabinett ihrer Biographien. In ihrem Leben haben sie geirrt. Nun spielen sie wieder und wieder die letzten Minuten ihres Lebens nach. Erinnerung ist stärker als der Tod. Auch wenn die Sonne erloschen ist...
Italien, Anfang des 18. Jahrhunderts. Händel fühlt sich an der Schnittstelle
zwischen Geschichte und Mythologie. Die Begegnung mit der südländischen Kultur wird zum Ausgangspunkt eines künstlerischen Umdenkprozesses. Er bricht aus dem Kokon höfischen Musizierens aus. Seine Kompositionen werden zu Spiegelbildern der menschlichen Seele, seine Musik zur Membran, die die leisesten emotionalen Regungen hörbar macht. Nie zuvor wurden Freude, Verzückung und Schmerz so authentisch in Musik übersetzt. Psychogramme von Hoffnungen und Irrtümern an der Sollbruchstelle von Wunsch und Wirklichkeit, von Liebe und Leid.... schaue ich die Bilder in meiner Phantasie.
Erdacht hat das Projekt der Chefdramaturg Christian Baier, ein ausgewiesener Experte für Alte Musik, der sich bereits während seiner Zeit bei den Wiener Festwochen für zahlreiche Barock-Produktionen verantwortlich zeichnete.
Musikalische Leitung: Ralf Lange
Inszenierung: Sebastian Hirn, Xin Peng Wang
Choreographie: Xin Peng Wang
Bühnenbild: Franz Gronemeyer
Kostüme: Monika Staykova
Matinee: 25. Mai, 11:15 Uhr, Opernfoyer
Weitere Vorstellungen: 5., 13., 20. Juni