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Mozarts "Entführung aus dem Serail" am Theater Erfurt

Premiere Sa, 1. November 2014, 19.30 Uhr, Großes Haus. -----

Die spanische Edeldame Konstanze, ihre Zofe Blonde und deren Geliebter Pedrillo geraten in die Gefangenschaft des Bassa Selim. Selim wirbt um die Liebe Konstanzes, vermag es aber nicht, ihr Herz zu erweichen.

Konstanzes Verlobter Belmonte erfährt durch einen Brief Pedrillos den Aufenthaltsort der Gefangenen und macht sich zur Rettung auf den Weg. Gemeinsam mit Pedrillo plant er nun die Entführung der Damen aus dem Serail. Aber sie haben die Rechnung ohne den Aufseher Osmin gemacht, der mit Argusaugen über die Gefangenen wacht und seinerseits Blonde für sich gewinnen möchte. Er stellt Belmonte und Pedrillo, als sie gerade mit den Damen die Flucht ergreifen wollen, und führt sie zum Bassa. Dieser erkennt in Belmonte den Sohn seines ärgsten Feindes, dessen Schicksal nun besiegelt scheint. Selim aber schenkt allen die Freiheit. Auch den vor Wut schnaubenden Osmin versucht er zu besänftigen: „Wen man durch Wohltun nicht für sich gewinnen kann, den muss man sich vom Halse schaffen.“

 

Am 16. Juli 1782 im „Theater nächst der Burg“ uraufgeführt, markiert die Entführung aus dem Serail eine bedeutende Station auf dem Weg hin zu einer eigenständigen deutschen Nationaloper. Schon seit seinen späten Salzburger Jahren war Mozart darum bemüht, „zu irgend einer guten deutschen komischen Oper die Musick zu setzen”. Mit der Fragment gebliebenen ernsten Oper Zaide wagte er sich solcherart erstmals auf neues Terrain. Der Dramatiker Johann Gottlieb Stephanie machte ihn 1781 mit dem Stoff zur Entführung bekannt, den er nach Christoph Friedrich Bretzners gleichnamigem Singspieltext für Mozart neu einrichtete. Musikalisch knüpft das Werk vielfach an die Türkenmode jener Jahre an, etwa in der Ouvertüre und den Janitscharen- Chören. Inhaltlich reiht sich die Entführung in den seinerzeit aktuellen Aufklärungsdiskurs ein, der spätestens seit Lessings Nathan der Weise von 1779 auch auf der Theaterbühne ausgetragen wurde.

 

Text von Gottlieb Stephanie dem Jüngeren

UA Wien 1782

In deutscher Sprache

 

Joana Mallwitz (Musikalische Leitung)

Yekta Kara (Inszenierung)

Hank Irwin Kittel (Ausstattung)

Stefan Winkler (Licht)

Andreas Ketelhut (Chor)

Dr. Berthold Warnecke (Dramaturgie)

 

Robert Wörle (Selim Bassa)

Julia Neumann (Konstanze)

Romy Petrick * (Blonde)

Uwe Stickert * (Belmonte)

Paul Kaufmann * (Pedrillo)

Gregor Loebel (Osmin)

 

Weitere Aufführungen Sa, 08.11. l So, 16.11. l So, 30.11. l Fr, 12.12.2014 l Fr, 02.01. l So, 25.01.2015

 

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