Nichts tut sich, das Warten wird unerträglich. Der Besuch einer vermeintlichen Verwandten Mellefonts verspricht Abwechslung, aber die undurchschaubare Lady Solmes hat böse Überraschungen im Gepäck. Ein Rosenkrieg beginnt, der seine Opfer fordern wird.
Tragisch ist in diesem Drama vor allem die Blindheit der Figuren, ihre Unfähigkeit zur offenen Kommunikation, zum klaren, entschlossenen Handeln. Lessing lässt Menschen mit sehr unterschiedlichen Wertvorstellungen aufeinanderprallen, die nicht in der Lage sind, ihre Interessen mit denen der anderen in Deckung zu bringen. Mit weit geschlossenen Augen rennen all diese Menschen in ihr fürchterliches Schicksal – wie sie es schon immer getan haben und noch heute tun. Hier liegt der wirklich aufklärerische Aspekt in Lessings viel zu wenig gespieltem, ausgesprochen modernen Stück.
Die Regisseurin und Bühnenbildnerin Ricarda Beilharz ist neben Arbeiten bei den Berliner Festwochen, den Salzburger Festspielen, dem Theater Basel, dem Thalia Theater Hamburg, dem Staatstheater Hannover, den Wiener Festwochen u.a. Gast am Staatstheater Wiesbaden. Im Schauspiel hat sie mit großem Erfolg Yasmina Rezas Der Gott des Gemetzels, Schillers Die Räuber, Lessings Emilia Galotti und Brechts Der gute Mensch von Sezuan inszeniert. Für den Opernregisseur Markus Bothe schuf sie die Bühnenbilder für Viva la Mamma, Die Krönung der Poppea und Don Pasquale.
Inszenierung und Bühne Ricarda Beilharz I Kostüme Hanna Zimmermann I Dramaturgie Barbara Wendland
Mit: Uwe Kraus (Sir William Sampson) I Sybille Weiser (Miß Sara, dessen Tochter), Stefan Schießleder (Mellefont), Doreen Nixdorf (Marwood, Mellefonts alte Geliebte), Nils Kreutinger (Der Schatten), Kathrin Berg (Arabella, ein junges Kind der Marwood Tochter)
Weitere Vorstellungen: So 7.10., Mi 17.10., Sa 20.10., Fr 26.10. jeweils um 19.30 Uhr im Kleinen Haus