Apple ist die Kultmarke der Computerbranche. Ihre technischen Errungenschaften prägen unser Leben: Sie stehen für fantastische Verarbeitung, perfektes Design und unkomplizierte Zuverlässigkeit. Apples Produkte sind funktional, cool und sexy. Ihr Erfinder Steve Jobs (1955-2011) wird nach wie vor als Technik-Guru verehrt, als leidenschaftlicher Macher und visionäres Kreativgenie. Er machte Apple zum wertvollsten Konzern der Welt und entwickelte mit iPhone, iPod und iPad die Lifestyle-Güter schlechthin, ihre Käufer sind mehr Fans als Kunden.
Der bekennende Apple-Anhänger Mike Daisey, US-amerikanischer Autor und Schauspieler, hat im chinesischen Shenzhen zu den Bedingungen recherchiert, unter denen ein Großteil der i-Geräte hergestellt wird. Der für Apple produzierende Elektronikriese Foxconn spannte dort nach zahlreichen Mitarbeiterselbstmorden Fangnetze zwischen seine Fabrikhochhäuser.
Mit dem Slogan „Think different“ („Denk anders“) proklamiert Apple eine elitäre Abgrenzung von der Konkurrenz, die jedoch spätestens vor den Fabriktoren in China halt macht.
Welche Produktionsverfahren stecken also hinter der Hochglanzfassade? Welchen ethischen Preis sind wir Konsumenten für unsere Technologieversessenheit bereit zu zahlen?
Mike Daisey befeuerte mit seinem Monolog, der mittlerweile weltweit nachgespielt wird, die öffentliche Diskussion über Produktionsverantwortung. Fast zeitgleich mit der deutschsprachigen Erstaufführung präsentiert das LTT "Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs" in der Übersetzung von Christian Bock.
Inszenierung: Simone Sterr
Dramaturgie: Christian Bock
Schauspieler: Patrick Schnicke