Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
„Michael Kohlhaas“ nach der Erzählung von Heinrich von Kleist im Theater Bremen „Michael Kohlhaas“ nach der Erzählung von Heinrich von Kleist im Theater...„Michael Kohlhaas“ nach...

„Michael Kohlhaas“ nach der Erzählung von Heinrich von Kleist im Theater Bremen

Premiere am 16. November 2017 um 20 Uhr im Kleinen Haus. -----

Der Pferdehändler Michael Kohlhaas (den es tatsächlich gegeben hat) fällt während einer Reise der Willkür eines Junkers zum Opfers, der ein Dekret erfindet, das Kohlhaas nicht besitzen kann; er verspricht dennoch, es zu besorgen und muss als Pfand zwei Pferde beim Junker lassen.

 

 

Bei seiner Rückkehr sind die Pferde in einem schlimmen Zustand, sein Knecht wurde verjagt. Kohlhaas versucht zunächst, sich auf legalem Wege Recht zu verschaffen; als er damit scheitert, wird er zum erbitterten Kämpfer gegen das, woran er einst geglaubt hat – an das Staatswesen. Die Rachsucht und das blinde Beharren auf seinem Recht lassen ihn wiederum zu jemandem werden, dem alles Menschliche fremd ist und der seinem eigenen Untergang entgegen mordet.

 

Held oder Spießer, ehrbarer Streiter fürs Recht oder schlichter Wutbürger? Über die Figur Michael Kohlhaas in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit wird gerne und viel diskutiert. Das Theater Bremen bringt Heinrich von Kleists gleichnamige Erzählung jetzt auf die Bühne des Kleinen Hauses.

 

Regisseur Grünheit bringt den Stoff in seiner ersten Arbeit für das Bremer Schauspiel (für das Moks war er bereits einmal tätig) als vielstimmige Erzählung für fünf Schauspieler/innen und zwei Musiker/innen auf die Bühne. Simone Sterr: „Der Dynamik der sich verselbständigenden Geschichte gibt die Inszenierung durch choreografische Momente, lebendige Sprachbehandlung, wechselnde Rollenverteilung und ein üppiges Kostümbild Gestalt.“

 

Im Mittelpunkt steht die Figur des Kohlhaas – und mit ihm die Frage nach der Wahl der Mittel, mit denen er für Recht und Gerechtigkeit, gegen staatliche Willkür und Korruption zu Felde zieht.

 

Regisseur Martin Grünheit studierte Szenische Künste an der Universität Hildesheim und Schauspielregie an der Theaterakademie Hamburg. Seine Abschlussinszenierung „Salamitaktik – ein lustiger Abend“ war 2015 beim Festival OUTNOW! im Kleinen Haus zu sehen. Für das Moks setzte er in der letzten Spielzeit „Traurig und fröhlich ist das Giraffenleben“ in Szene. Er ist Gründungsmitglied von cobratheater.cobra, das im Augenblick als Doppelpass-Kooperation mit dem THEATER AN DER PARKAUE in Berlin zusammenarbeitet.

 

Regie: Martin Grünheit

Bühne: Lea Kissing

Kostüme: Imke Paulick

Musik: Colin Hacklander, Farah Hatam

Licht: Joachim Grindel

Dramaturgie: Simone Sterr

 

Mit:

Karin Enzler, Nadine Geyersbach, Gina Haller, Justus Ritter, Matthieu Svetchine

 

Weitere Termine unter www.theaterbremen.de

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

BEWEGENDE NATURSCHILDERUNGEN -- Stuttgarter Philharmoniker mit der "Alpensinfonie" von Richard Strauss in der Liederhalle STUTTGART

"Erhabene Landschaften" standen diesmal im Mittelpunkt. Zunächst musizierten die Stuttgarter Philharmoniker unter der kompetenten Leitung von Frank Beermann die "Grand Canyon Suite" aus dem Jahre 1931…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCHE AUSDRUCKSKRAFT -- Neue CD "Letzte Lieder" mit Sebastian Naglatzki und Ana Miceva, beim Label Genuin erschienen

Mit ihrem Album "Letzte Lieder" widmen sich die Pianistin Ana Miceva und der Bassbariton Sebastian Naglatzki den letzten Liedkompositionen von Franz Schubert, Johannes Brahms, Hugo Wolf und Maurice…

Von: ALEXANDER WALTHER

DER TEUFELSGEIGER ALS GITARRIST -- Ensemble Visconti Plus im Schloss BIETIGHEIM-BISSINGEN

Das Visconti-Quartett wurde 2006 aus Mitgliedern der "sueddeutschen kammersinfonie bietigheim" und Lehrern der Bietigheim-Bissinger Musikschule gegründet. Der Name dieses Ensembles geht auf die aus…

Von: ALEXANDER WALTHER

BLICK IN DEN DIGITALEN ABGRUND -- Premiere "KI essen Seele auf" von Thomas Köck im Kammertheater STUTTGART

In Regie, Konzept Bühne & Kostüm von Mateja Meded taucht der Zuschauer in die bizarre Welt der Künstlichen Intelligenz immer tiefer ein, weil es die drei hervorragenden Schauspielerinnen Therese Dörr,…

Von: ALEXANDER WALTHER

MEISTER INTENSIVER KLANGFLÄCHEN -- Konzert des SWR Symphonieorchesters zum 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann in der Liederhalle STUTTGART

Unter der inspirierenden Leitung von Francois-Xavier Roth musizierte das SWR Symphonieorchester zwei wichtige Werke zum 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann, der beim Konzert anwesend war. Zunächst…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑