Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
MENSCHENBILDER, Gesprächsreihe in ZürichMENSCHENBILDER, Gesprächsreihe in ZürichMENSCHENBILDER,...

MENSCHENBILDER, Gesprächsreihe in Zürich

Sonntag, 8. Januar 2006, 18h, Schiffbau (Montagehalle)

Auftakt zur Gesprächsreihe des Schauspielhauses Zürich: "Menschenbilder" (1):

Pascal Mercier und Hans Neuenfels

Der Schiffbau wird bis zum Sommer fünfmal Schauplatz sein von Gesprächen zwischen zwei Künstlern. Als erste gehen der Romancier Pascal Mercier und der Regisseur Hans Neuenfels auf die Suche nach unseren Bildern vom Menschen.

 

 

Politik braucht eine Seele – diese romantische Überzeugung prägte die grossen Plädoyers für eine demokratische Gesellschaft von Novalis über Walt Whitman bis Thomas Mann. Gegen die Technokratie der Macht, die Abstraktion der Vernunft und die Zerstörung organischer Bindungen formulieren Künstler eine andere Sicht auf Mensch und Natur und entwickeln so ein anderes Menschenbild. Die neue Gesprächsreihe des Schauspielhauses macht sich auf die Suche nach diesen Bildern des «Humanen».

 

Ob in der Kontroverse über Gentechnologie, in der Auseinandersetzung mit Gewalt, in der Diskussion um das Fremde in unserer Gesellschaft oder im Umgang mit dem Tod – ein künstlerisches Menschenbild kann als Hintergrund dienen, wenn es um Fragen geht wie: Was am Menschen ist unantastbar? Ist der Mensch ein mangelhaftes Wesen, das der Optimierung bedarf? Leben wir in einer posthumanen Zeit, in der der Mensch nicht mehr das Mass aller Dinge ist, oder war dieser nie so mächtig wie heute? Wie kann man von der Würde des Menschen noch sprechen, wie lässt sie sich zeigen?

 

Fünfmal bis Juni 2006 treffen sich zwei Künstler (Maler, Musiker, Schiftsteller, Architekten, Tänzer, Theaterschaffende, Fotografen) im Schiffbau, um solche Fragen im sonntäglichen Gespräch zu erörtern. Den Auftakt machen der Romancier und Philosoph Pascal Mercier (alias Peter Bieri) und der Regisseur Hans Neuenfels. Es moderiert Elisabeth Bronfen.

 

Hans Neuenfels (*1941) studierte Schauspiel und Regie. Schon seine ersten Inszenierungen im Theater erregten Aufsehen. Seit 1974 inszeniert er an der Oper und wurde 2005 zum «Opernregisseur des Jahres» gekürt. Er hat Gedichte und Romane veröffentlicht und mehrere Filme gedreht.

Pascal Mercier (*1944 in Bern) heisst eigentlich Peter Bieri. Er ist Professor für analytische und Sprachphilosophie an der Freien Universität Berlin und forscht auf den Gebieten Philosophische Psychologie, Erkenntnistheorie und Moralphilosophie. Seit 1995 hat er vier Romane veröffentlicht; «Nachtzug nach Lissabon» ist der neueste.

Elisabeth Bronfen ist Professorin an der Universität Zürich und als Anglistin auf anglo-amerikanischen Literatur spezialisiert. Ausserdem publiziert sie zu Gender studies, Film, Psychoanalyse und zu kulturwissenschaftlichen Themen.

 

Am 5. Februar wird die Reihe fortgesetzt mit dem Regisseur Alvis Hermanis und dem Islamwissenschaftler, Publizisten und Schriftsteller Navid Kermani.

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑