Die Callas aber war weit mehr als nur eine temporäre Erscheinung. Sie hat es geschafft, die Kunst des Belcanto wieder neu zu definieren und uns Auge und Ohr für einen neuen Zugang zur Oper zu öffnen. Nach ihrer beispiellosen Karriere als Sängerin an allen bedeutenden Opernhäusern der Welt hielt die Callas in der New Yorker Juilliard School öffentliche Meisterklassen ab. Auf amüsante und zugleich bestürzende Weise wird hier das Phänomen eines außerordentlichen Karrierefalls deutlich, bei dem höchster Kunstanspruch einer elitären Klientel sowie die banale Sensationsgier der Massen gleichermaßen zufriedengestellt wurden, siehe: Der Tanker-König Onassis und die Callas. Hinter der Ikone der „Primadonna assoluta“, die die Callas so vollumfänglich ausfüllte, werden freilich in McNallys Stück nach und nach auch die lebensbestimmenden sowie auch die lebensvernichtenden Zwänge und Opfer sichtbar, die großes Künstlertum und eine weltweit begeistert aufgenommene Karriere fordern. Maria Callas starb 1977 einen einsamen Tod.
Regie: Dirk Diekmann
Ausstattung: Paul Lerchbaumer
In Zusammenarbeit mit dem
Vorarlberger Landeskonservatorium