Sie gibt jedoch noch 1971/72 zwei Meisterklassen an der renommierten und legendären New Yorker Juilliard School. Die launenhafte und despotische Diva ist sich jedoch treu geblieben.
Faszinierend, mit großem Gehabe, aber didaktisch unbegabt, gibt sie hoffnungsvollen großen Talenten ihren immensen Erfahrungsschatz nicht ohne Bitterkeit auf ihren schwindenden Ruhm weiter und erinnert an Stationen ihres bewegten Lebens. Dabei lebt die Sängerin einen Kunstbegriff, der sich konsequent der Musik verschreibt und den sie auch von ihren Schülern in jeglicher Konsequenz einfordert – ein tragikomischer Abgesang auf eine beispiellose Karriere, ein unterhaltsames Resümee eines Mythos, und ein großer Auftritt der Callas!
Terrence McNally gehört zu den erfolgreichsten Broadway-Autoren. Direkt sein erstes Stück Things that Go Bump in the Night sorgte 1965 für einen Skandal-Erfolg. Für den Text zum Musical Der Kuß der Spinnenfrau erhielt McNally 1993 den Tony Award. Der Autor, bekennender Callas-Fan, besuchte selbst die Lektionen der Primadonna und war von ihrer Ausstrahlungskraft derart fasziniert, daß er ihr eine humorvolle, musikalische Hommage widmet. Die Uraufführung fand 1995 durch die Philadelphia Theatre Company statt, die Deutsche Erstaufführung im November 1996 am Münchner Residenztheater.
Erstmals koproduzieren die Städtischen Bühnen Münster und das Wolfgang Borchert Theater.
Deutsch von Inge Greiffenhagen und Bettina von Leoprechting
Inszenierung | Wolfgang Lichtenstein
Raum | Stephanie Kniesbeck | Wolfgang Lichtenstein
Ausstattung | Anke Drewes
Mitwirkende | Monika Hess-Zanger [Maria] | Manfred Sasse [Der Pianist] | Charikla Tonn [Eine Sopranistin] | Annette Johansson [Eine weitere Sopranistin] | Gonzalo Diaz [Ein Tenor] | Matthias Niermann [Ein Bühnenarbeiter] |