Es sei deswegen Zeit, das konzertmusikalische Schaffen von Miklos Rozsa aus dem Schatten seines Hollywood-Erfolgs zu befreien, so der Dirigent Gregor Bühl. Mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz hat er unbekannte Werke Rozsas aufgenommen.
Die "Overture to a Symphony Concert" op. 26 a glänzt durch den fulminanten Einsatz von Fanfaren, Rhythmus und Tonalität korrespondieren in reizvoller Weise mit der Volksmusik. Die "Hungarian Serenade" op. 25 ist eine Liebeserklärung an seine Heimat. Auch hier überzeugt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Gregor Bühl mit leidenschaftlicher Emphase und überwältigendem Klangzauber. Das Werk entstand in den 1930er Jahren. Der Schluss des an die magyarische Volksmusik erinnernden Stückes präsentiert eine schnelle "Danza" als Kontrapunkt zum einleitenden Marsch.
Eine weitere Überarbeitung erfolgte aufgrund der Begegnung mit Richard Strauss, die Rozsa "wie ein Treffen mit Beethoven" bezeichnete. Noch effektvoller ist allerdings das Orchesterwerk "Tripartita" op. 33. Es ist ein starkes symphonisches Stück, das sehr komplex in der Behandlung des Rhythmus und der harmonischen Abläufe ist. Vor allem die raffinierte Orchestrierung sticht hier facettenreich hervor. Die "Intrada" wird dabei von einem Fünfvierteltakt mit Spiccato-Effekten beherrscht. Auch das beschwingt-dunkle "Intermezo" kann den Zuhörer überzeugen. Und das rhythmisch ungeheuer getriebene "Finale" führt dieses Werk zu einem mitreissenden Abschluss. Anklänge an Bartok oder Respighi mindern die Wirkung nicht.
Rozsas Harmonik ist eigenständig. Nach dem Anhören dieser feurigen Musik ist man am Kennenlernen weiterer Werke Rozsas interessiert, der unter anderem auch die Musik zum Filmklassiker "Quo Vadis" schuf.