Emilia deckt die Intrige gegen Othello auf und zieht Jago die Maske vom Gesicht: „Dein Geschwätz war Anlass für den Mord.“ Am Schluss von Shakespeares´ Stück wird Emilia zur Heldin, indem sie die Wahrheit ans Licht bringt. Aber ihr Eintreten für Gerechtigkeit muss sie teuer bezahlen; von Jago wird sie hinterrücks erstochen.
Yuki Moris Choreographie zu Shakespeares berühmter Tragödie Othello zeichnet das Porträt von Jagos Gattin, die sich der ihr zugewiesenen Rolle der stillen, zurückhaltenden und schweigsamen Frau verweigert. In einer großen Rückblende vergegenwärtigt sich Emilia die Stationen und Begebenheiten der fatalen Ereignisse.
Der von Falschheit und Destruktivität bedrohten Welt setzt Emilia ihre individuelle Sicht entgegen. Bevor sie vom Leben in der Gewissheit scheidet, dass sie mit „Wahrheit auf den Lippen“ stirbt, rückt sie mit ihrer Aussage und Berichtigung der Ereignisse die Dinge ins rechte Licht. In der tänzerischen Umsetzung von Shakespeares Tragödie – in der Ballettdirektor Enrique Gasa Valga die Rolle des Othello verkörpern wird – lässt Yuki Mori Jagos Ehefrau die Geschichte erzählen und bietet den Zuschauern eine neue Perspektive auf die fatalen Ränke, die sich um Othello winden.
Der japanische Tänzer Yuki Mori arbeitete mit vielen großen Choreographen, ist seit 1999 auch mit eigenen Choreographien sehr erfolgreich und wurde u.a. mit dem vom japanischen Kultusministerium und National Arts Festival vergebenen New Artist Award ausgezeichnet.
Libretto von Serge Honegger nach William Shakespeare
Musik von: Arvo Part, Dmitry Shostakovich, Erkki-Sven Tuur und Henryk Gorecki
Choreographie Yuki Mori
Bühne Helfried Lauckner
Kostüme Katharina Meintke
Emilia Marie Stockhausen
Othello Enrique Gasa Valga
Jago Clément Bugnon
Desdemona Nadja Réthey-Prikkel
Cassio Carlos Contreras Ramirez
Damen
Elisanda Cladellas Parellada, Laia Garcia Fernandez, Marta Jaén Garcia, Mana Miyagawa, Clara Sorzano Hernandez
Herren
Andrea Bibolotti, Serge Desroches Jr., Michal Dousa, Yuya Fujinami, Andrii Lytvynenko