Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Maxim Gorki Theater Berlin: GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT von Jean-Paul SartreMaxim Gorki Theater Berlin: GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT von Jean-Paul SartreMaxim Gorki Theater...

Maxim Gorki Theater Berlin: GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT von Jean-Paul Sartre

Premiere am Freitag, 18. Dezember 2009, um 19.30 Uhr

 

Drei Tote, schuldbeladen, auf immer zusammengesperrt in einem Raum; einander ausgeliefert ohne Pause ohne Schlaf, ohne Unterbrechung - so simpel funktioniert die Hölle bei Sartre.

Und schnell wird klar: Es braucht keinen Folterknecht, kein Höllenfeuer. Es bedarf noch nicht einmal einer verschlossenen Tür, um die drei auf immer an diesen Ort zu binden. Sie sind in den Verfehlungen ihres Lebens gefangen. Der Journalist Garçin, der seiner eigenen Schwäche gegenübersteht, die Intellektuelle Inés, die ihre Stärke zum Prinzip des Überlebens erhebt, und die vermögende Ehefrau Estelle, die mit ihrem Kind auch die Zukunft ausgelöscht hat. Fern von Angst und Hoffnung suchen sie im Gegenüber die eigene Bestätigung. Der Blick und die Gegenwart des Anderen provozieren die persönliche Abrechnung.

 

In Jean-Paul Sartres 1944 in Paris uraufgeführtem legendären Theaterstück wird Bilanz gezogen: Was bleibt nach dem Tod? Was ist die Essenz, was die Substanz am Ende eines Lebens? In einer Zeit der Orientierungslosigkeit fordert Sartre die Freiheit zu selbstbestimmtem Handeln jenseits von Determination und der Flucht ins Schicksalhafte.

 

Die Inszenierung von Felicitas Brucker untersucht Sartres existentialistische Setzung und fragt wie er nach der Konsequenz: "Man stirbt immer zu früh – oder zu spät. Und nun liegt das Leben da, abgeschlossen; der Strich ist gezogen, fehlt nur noch die Summe. Du bist nichts anderes als dein Leben.“

 

Es spielen: Anja Schneider (Inès), Julischka Eichel (Estelle), Robert Kuchenbuch (Garcin), Johann Jürgens (Junger Mann)

 

Regie: Felicitas Brucker,

Bühne: Ulrike Siegrist,

Kostüme: Sara Schwartz,

Video: Isabel Robson

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 9 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑