Othello ist der Mohr von Venedig, der unerschrockene Kriegsheld und Beschützer der bedeutendsten Handelsrepublik der Renaissance. Er heiratet die schöne Venezianerin Desdemona, aber als ihr Vater, ein grosser Freund Othellos, davon erfährt, verwandelt seine Liebe zu dem Mohren sich in Hass. Er klagt Othello der Verführung mittels Schwarzmagie und Drogen an, aber die Gefahr des neu heraufziehenden Kriegs bewegt den Dogen, Othello freizusprechen. Nun scheint alles gut zu gehen, die grosse Seeschlacht mit den Türken wird durch einen Sturm entschieden, dem Othello und Desdemona glücklich entrinnen – mit seinem gewohnten Kriegsglück bringt der Mohr den Frieden auf die Insel Zypern. Aber es gibt innere Zersetzungskräfte, die gefährlicher sind als der äussere Feind. Othellos scheinbar treuer Fähnrich Jago zündelt im Untergrund bereits seit einer Weile mit Verrat und Aufruhr. Aber erst auf Zypern spinnt er die Intrige, die Othello stürzt und zum Sinnbild des Zerfalls einer Hochkultur macht.
Matthias Hartmann inszeniert das Stück mit Oliver Stokowski als Othello und Michael Maertens als Jago. In einer puristischen Konstellation, die Schauspieler und Zuschauer eng zusammenbringt, entwickelt das Ensemble eine Form des Spiels, die vor allem auf die Kraft der Sprache und der unvermittelten Kommunikation mit dem Publikum setzt. Die Runde ist gleichzeitig Auditorium und Parlament, das Stück wird jeden Abend unter Einbeziehung seiner Zuschauer aufs Neue befragt.
Die Aufführung wird unterstützt von der Credit Suisse und der Gesellschaft der Freunde des Schauspielhauses.