Sie flieht nach England, um bei Königin Elisabeth Schutz zu suchen, doch wird sie dort wegen Verdachts auf Hochverrat in Kerkerhaft genommen. Elisabeth sieht sich durch ihre schottische Rivalin bedroht: als Frau, als Herrscherin – Maria hat berechtigte Ansprüche auf den englischen Thron – und als Glaubensgegnerin: Der strengen Protestantin Elisabeth steht mit Maria nicht nur eine leidenschaftliche Katholikin gegenüber, sondern mit ihr auch ein mächtiger Kirchenapparat, der das gesamte politische Gleichgewicht in Europa umzustürzen droht.
Politische Berater ringen auf beiden Seiten um das Schicksal Maria Stuarts, bis Elisabeth, „des Lebens und des Herrschens müd“, nach langem Zögern das Todesurteil unterschreibt.
In seinem grossen Trauerspiel erzählt Friedrich Schiller von labilen Machtgefügen und politischen Verstrickungen, von Intrigen und Liebschaften und von zwei Frauen an der Macht, deren Körper im buchstäblichen Sinne zum politischen Verhandlungsgegenstand werden.
Mit „Maria Stuart“ eröffnet die Regisseurin Barbara Frey ihre erste Spielzeit als Künstlerische Direktorin am Schauspielhaus Zürich. Sie wurde 1963 in Basel geboren, spielte als Schlagzeugerin in verschiedenen Schweizer Bands und arbeitet seit 1992 als freie Regisseurin, anfangs in der freien Szene sowie am Theater Neumarkt Zürich, am Nationaltheater Mannheim und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1999–2001 war sie Hausregisseurin an der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005–2008 in gleicher Funktion am Deutschen Theater Berlin. Wiederholt inszenierte sie am Theater Basel, am Bayerischen Staatsschauspiel in München („Onkel Wanja“ wurde 2004 zum Berliner Theatertreffen eingeladen), am Burgtheater Wien und bei den Salzburger Festspielen. Ihre letzte Regiearbeit vor Beginn ihrer Zürcher Intendanz war „Jenufa“ an der Bayerischen Staatsoper München. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte sie 2005 Ibsens „John Gabriel Borkman“ und 2007 Schnitzlers „Reigen“.
Regie Barbara Frey
Bühne Bettina Meyer, Kostüme Bettina Munzer, Musik Claus Boesser-
Ferrari und Graham F. Valentine