Zahlreiche Stücke haben uns erreicht, die Jury hat nun die drei Finalisten ausgewählt:
Julia Kandzora: In Neon
Jeanne Dark: burn motherfucker
Valentin Werner: Frau Koma kommt
Die Stücke werden im Rahmen der Langen Nacht der Autoren in Szenischen Lesungen präsentiert. Eingerichtet werden die Lesungen von Intendant Hermann Schneider, Schauspieldirektor Bernhard Stengele und der Leiterin der Langen Nacht der Autoren, Schauspieldramaturgin Petra Paschinger. Im Anschluss an die Lesungen stehen die Autorinnen und der Autor für Publikumsgespräche zur Verfügung.
Im Anschluss an die Präsentation wird der Gewinner des Leonhard-Frank-Preises 2010 bekannt gegeben und mit einer Laudatio von Hermann Schneider gewürdigt.
Das Programm im Einzelnen:
DIE LANGE NACHT DER AUTOREN
mit Vergabe des Leonhard-Frank-Preises 2010
11. JUNI 2010 | ab 18 UHR | KAMMERSPIELE
Szenische Lesungen
Julia Kandzora: In Neon
(eingerichtet von Bernhard Stengele)
Jeanne Dark: burn, motherfucker
(eingerichtet von Hermann Schneider)
Valentin Werner: Frau Koma kommt
(eingerichtet von Petra Paschinger)
Preisverleihung
Vergabe des Leonhard-Frank-Preises 2010
(Laudatio von Intendant Hermann Schneider)
Party
KARTEN:
Karten zum Preis von 7,50 Euro, erm. 5,- Euro sind im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich.
SPECIAL – Leonhard-Frank-Preis 2009
Am Samstag, den 12.6.2010, ist um 20 Uhr in den Kammerspielen das Gewinnerstück des vergangenen Jahres, „BRD-Fragmente“ von Johanna Kaptein, in der Uraufführung von Nada Kokotovic zu sehen. Darin werfen Szenen aus den 40er, 50er, 70er und 90er Jahren Schlaglichter auf die einzelnen Perioden der jüngsten deutschen Geschichte, in der geblättert wird wie in einem Familienalbum. Gewalt in der Familie ist dabei ebenso Thema wie RAF, Holocaust und Nationalsozialismus.
AUTOREN UND STÜCKE
JULIA KANDZORA: IN NEON
Eine Frau, ein Mann und sein Freund haben Sehnsucht, gehen ohne Aussicht auf Erfolg ihren Träumen nach und unterliegen. Warum läuft da eigentlich keiner Amok? So ganz verstehen die Figuren das selbst nicht, denn so kann es nicht weiter gehen. Aber es geht so weiter. Oder? Poetisch, treffsicher und klar berührt dieser Text die Gegenwart.
Julia Kandzora, 1982 in Hamburg geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Neben dem Schreiben von Lyrik und Prosa veröffentlichte sie bereits das Kinderbuch „Sternenbrüder“ und eine Gedichtsammlung. 2008 gewann sie den Kurzdramenwettbewerb des Schauspielhauses Hamburg und 2009/10 nahm sie mit ihrem Stück „Zweite Haut“ bei „Drama Pool“, einem Projekt des Verlags Proscript teil. Mit „In Neon“ war sie bereits zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters in Berlin eingeladen.
Szenische Einrichtung: Bernhard Stengele
Mit: Klaus Müller-Beck, Anne Diemer, Georg Zeies
JEANNE DARK: BURN MOTHERFUCKER
Bei „burn motherfucker“ trifft die kleine westliche Welt auf die echten Probleme der dritten Welt. „Amok“ – so etwas gibt es nicht auf den Philippinnen, wo die europäischen Konzerne ihre Markenwaren billig produzieren lassen. Außerdem kommen noch zu Wort: ein Finne, dessen Antidepressiva mit ihm sprechen, ein Ugandischer Warlord und zwei Mädchen, die davon Träumen der Welt nächste Topmodels zu werden.
Jeanne Dark, 1982 an der Côte d’Azur geboren und in Mimizan am Atlantik aufgewachsen, studierte Quantenphysik und Philosophie in Wien und Paris. Längere Aufenthalte im Kongo und an der Elfenbeinküste brachten Unruhe und Literatur. Die Autorin wird aufgrund eines erneuten längeren Auslandsaufenthalts bei der Langen Nacht der Autoren durch ihre Agentin Mag. Elisabeth Putz (Wien) vertreten.
Szenische Einrichtung: Hermann Schneider
Mit: Maria Brendel, Anne Diemer, Kai Christian Moritz, Maria Vogt, Issaka Zoungrana
VALENTIN WERNER: FRAU KOMA KOMMT
Das Unbegreifliche passiert: Ein Schüler erschießt seine Lehrerin. Auch Mitschüler und Lehrer werden mit in den Tod gerissen. „Frau Koma kommt“ blickt auf die Opfer- wie auf die Täterseite Vor dem Hintergrund einer grotesk-komischen Fernsehshow, die die All-Time-Favorit-School Shootings präsentiert, von Robert Steinhäuser bis Brenda Ann „I don’t like Mondays“ Spencer kommen Opfer, Täter und selbstredend die Medien zu Wort.
Valentin Werner, 1983 in Hamburg geboren, wuchs in der Künstlerkolonie Worpswede und Bremen auf. Zurzeit studiert er Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur an der Universität in München. Nebenher arbeitet er in verschiedenen künstlerischen
Bereichen und erarbeitet Texte, Inszenierungen, Installationen und Kompositionen. Das Stück „Frau Koma kommt!“ ist sein erster für die Bühne verfasster Text. 2010 war dieser bereits für den Autorenpreis des Theater Phoenix in Linz nominiert
Szenische Einrichtung: Petra Paschinger
Mit: Kai Markus Brecklinghaus, Christian Manuel Oliveira, Philipp Reinheimer, Anne Simmering, Anna Sjöström