Als Waisenkind von einem Fremden von der Straße geholt, vom nächsten höherer Bildung zugeführt, wird sie nacheinander an zwei Männer verheiratet. Alle versuchen sie nach ihren Vorstellungen zu formen. Vergeblich verlangt Lulu nach Liebe und zerbricht daran, dass sie nur als Objekt der Begierde gesehen wird.
"Fast sein Leben lang haben die Fassungen des Lulu-Stoffes Frank Wedekind beschäftigt. Er habe dieses Werk, so schreibt er in der Vorrede zur Büchse der Pandora, vor ,jedem Neuerscheinen immer wieder einer gründlichen Durcharbeitung‘ unterzogen. Dieser lange und verwickelte Entstehungsprozess erweist sich auch als ein Prozess der Selbstreflexion des Autors, der wiederum auch die Öffentlichkeit einbezieht oder doch auf sie zielt – in den Vorreden zu Zensurentscheidungen, durch Textergänzungen wie den Prolog von 1898, durch den Selbstkommentar Was ich mir dabei dachte oder im Großessay Schauspielkunst."
Aus: Frank Wedekind. Gesammelte Werke in zehn Bänden
Elmar Goerden erforscht in seiner Bearbeitung das Feld zwischen uns und Wedekinds Stück. Er wirft einen heutigen Blick auf diese spannende wie ambivalente Frauenfigur, die lange Zeit auf Klischees wie die "unschuldig triebhafte Kindfrau" oder das "dämonisch sündhafte Weib" reduziert wurde.
Regie und Bearbeitung
Elmar Goerden
Bühnenbild und Video
Silvia Merlo
Bühnenbild und Video
Ulf Stengl
Kostüme
Lydia Kirchleitner
Licht
Sebastian Schubert
Dramaturgie
Matthias Asboth
Dramaturgie-Mitarbeit
Jacqueline Benedikt
Lulu
Johanna Mahaffy
Martha Gräfin von Geschwitz
Susa Meyer
Dr. Franz Schön; Chevalier Casti-Piani; Jack the Ripper
Joseph Lorenz
Dr. Goll; Schigolch; Rodrigo
Michael König
Eduard Schwarz; Alwa Schön; Dr. Hilti
Martin Niedermair