Die Gräfin indes ahnt, was ihr Gatte im Sinn hat, und schmiedet wiederum mit Susanna Pläne, um den Grafen des geplanten Ehebetrugs zu überführen. Alte Begehrlichkeiten werden zudem geweckt, als plötzlich Marcelline versucht, die Hochzeit zu verhindern, um das alte Eheversprechen, das Figaro ihr einst im Tausch für ein Geldgeschäft gegeben hat, einzulösen. Mit Bartolo meldet sich der frühere Vormund der Gräfin zu Wort und sinnt auf Rache am Grafen, ebenso wie die übrigen Bediensteten des Hauses die schlummernden Konflikte und Absprachen zu ihren Gunsten nutzbar machen wollen. In ihrer Mitte steht Cherubino, der sich als junger Mann zwischen sämtlichen Damen des Hauses hin- und hergerissen fühlt. Um ein Haar geraten Liebesgeständnisse an falsche Adressaten und Geheimnisse an umso interessiertere Ohren …
Man könnte meinen, Cherubino fasse im hormonellen Delirium mit seinem «Non so più cosa son, cosa faccio» das Motto des Stückes zusammen. Basierend auf Beaumarchais’ Komödie entspinnt Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Librettisten ein Gefühlswirrwarr, das auch Bezug auf die vorherrschenden geschichtlichen Ereignisse nimmt. Während der herrschende Feudalismus in Auflösung begriffen ist, lässt sich die nahende Aufklärung erst aus unserer heutigen Sicht erahnen. Grund genug, sich an das Althergebrachte zu klammern und das Neue mit Argwohn zu betrachten.
Nachdem Markus Bothe in Bern bereits mehrfach Schauspiel und Opern (Das schlaue Füchslein, Rusalka) erfolgreich in Szene setzte, wird er nun mit Mozart erneut sein Geschick für Komik unter Beweis stellen.
Libretto von Lorenzo da Ponte
Musikalische Leitung Kevin John Edusei
Regie Markus Bothe
Bühne Kathrin Frosch
Kostüme Justina Klimczyk
Chor Zsolt Czetner
Dramaturgie Katja Bury
Barbarina Daniela Ruth Stoll
Susanna Oriane Pons
La Contessa Sophie Gordeladze
Cherubino Eleonora Vacchi
Marcellina Claude Eichenberger
Basilio Andries Cloete
Il Conte Todd Boyce
Figaro Jordan Shanahan
Bartolo Stephen Owen
Antonio Kai Wegner
Mit Chor KonzertTheater Bern, Berner Symphonieorchester
Weitere Vorstellungen
30. Nov 2016| 11., 17., 27., 31. Dez 2016 | 08., 21. Jan | 15., 21., 26. Feb | 21. Mrz | 07., 18., 20.,
26. Apr 2017
ÖFFENTLICHE PROBE 21. Nov, 19:00, Foyer Stadttheater, Eintritt frei