Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Landestheater Linz: "Der Schein trügt" von Thomas Bernhard Landestheater Linz: "Der Schein trügt" von Thomas Bernhard Landestheater Linz: "Der...

Landestheater Linz: "Der Schein trügt" von Thomas Bernhard

Premiere Donnerstag, 7. Oktober 2010, 20.00 Uhr im Eisenhand

 

Zwei ältere Brüder treffen sich jeden Donnerstag und jeden Dienstag. Beide sind Künstler: Robert, der Schauspieler, der immer noch davon träumt, den König Lear zu geben, und Karl, der Tellerjongleur, der seinen Beruf längst an den Nagel gehängt hat.

Beide verbindet eine komplizierte Geschwisterliebe. Vor kurzem ist Mathilde, Karls Lebensgefährtin, gestorben und hat das Wochenendhäuschen aber Robert hinterlassen. Eine Irritation. Beide sprechen zum ersten Mal über sich, über die abwesende Mathilde, beide philosophieren über die Kunst und das Älterwerden.

 

Thomas Bernhard schrieb ein Stück über das Verhältnis von Artistik und Kunst und spiegelt damit zugleich zwei verschiedene Arten der Existenzbewältigung. Auf der einen Seite steht die „Autonomie des Artisten, der stets nur sich darstellt“, auf der anderen Seite der reproduzierende Sprechkünstler, der Schauspieler, der sich an eine stabilisierende Autorität, an die vorgegebene Rede des Autors, anlehnt. Anrührend komisch wird der Abend, da in diesen beiden Künstlerfiguren auch sichtbar, wie sie jetzt im Alter mit der stets mühevoller werdende Bewältigung des Daseins umgehen: „ Jetzt brauche ich auch zum Nägelschneiden / die Lesebrille.“ UA 1984 durch Claus Peymann in Bochum.

 

Regie Uwe Lohr

Szenische Einrichtung und Kostüme Ilona Agnes Tömő

Dramaturgie Franz Huber

 

Besetzung

Karl, ein alter Artist Vasilij Sotke

Robert, sein Bruder, ein alter Schauspieler Sven-Christian Habich

 

Weitere Termine 07. Oktober 2010, 09. Oktober 2010,

12. Oktober 2010, 13. Oktober 2010, 21. Oktober 2010, 24. Oktober 2010,

27. Oktober 2010

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 8 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

IM GESPENSTISCHEN NACHTZIRKUS --- "Das Rheingold" von Richard Wagner in der Staatsoper Stuttgart

Stephan Kimmig verlegt die Handlung von Wagners "Rheingold" in einen unheimlichen Nachtzirkus. Das merkt man schon gleich zu Beginn, wenn die Rheintöchter so ganz ohne Wasser Alberich verführen und…

Von: ALEXANDER WALTHER

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑