Der totgeglaubte Bertarido kehrt zurück und wird gefangen genommen. Als die Befreiung gelingt, kann er einen heimtückischen Angriff Garibaldos auf Grimoaldo verhindern. Grimoaldo überlässt ihm aus Dankbarkeit den Thron, heiratet Eduige und begnügt sich mit der Herrschaft über Pavia.
Im King’s Theatre am Londoner Haymarket wurde am 13. Februar 1725 Rodelinda von Georg Friedrich Händel (1685-1759) uraufgeführt. Das für die Royal Academy of Music bestimmte Meisterwerk des schon zu Lebzeiten äußerst erfolgreichen Opern- und Oratorienkomponisten entstand auf dem Höhepunkt seiner Londoner Karriere. Das Libretto stammt aus der Feder des im Umarbeiten vorhandener Operntexte versierten und theatererfahrenen Dichters Nicola Francesco Haym. Es geht auf die Tragödie Pertharite, roi des Lombards (1652) von Pierre Corneille zurück. Nach Stationen in Lyon und Barcelona kommt die 2017 in Madrid entstandene, gefeierte Inszenierung von Claus Guth nun in weitgehend neuer Besetzung nach Frankfurt, 2020 gefolgt von Amsterdam.
Die musikalische Leitung hat der aus Venetien stammende Spezialist für Alte Musik Andrea Marcon. 2005 stellte sich der Gründer des Venice Baroque Orchestra mit Händels Ariodante am Main vor. Der vielfache Preisträger dirigierte unlängst Vivaldis Oratorium Juditha Triumphans an De Nationale Opera Amsterdam. Weitere Engagements führen ihn an die bedeutendsten Bühnen der Welt. Der gebürtige Frankfurter Claus Guth inszeniert Händels Meisterwerk Rodelinda als „ergreifendes Stück Musiktheater“ (Frankfurter Rundschau). Zu den aktuellen Aufgaben des international gefragten Regisseurs zählt Händels Orlando am Theater an der Wien. In der Titelpartie gibt die englische Sopranistin Lucy Crowe, die als Einzige mit der Produktion vertraut ist, ihr Frankfurt-Debüt. Zu den jüngsten Engagements der seit 2009 dem Royal Opera House Covent Garden in London verbundenen Sängerin gehört u.a. Gilda in Verdis Rigoletto. Der in Eltville geborene Countertenor Andreas Scholl (Bertarido) zählt zu den renommiertesten Vertretern seines Fachs und verkörperte in Frankfurt u.a. 2016 die Titelpartie von Händels Giulio Cesare in Egitto. Ebenso gibt es ein Wiedersehen mit seinem polnischen Fachkollegen Jakub Józef Orliński (Unulfo), der kürzlich als Händels Rinaldo im Bockenheimer Depot für ausverkaufte Vorstellungen sorgte. Als ehemaliges Ensemblemitglied war der aus Tirol stammende Tenor Martin Mitterrutzner (Grimoaldo) hier erneut als Camille de Rosillon in Lehárs Die lustige Witwe zu erleben. Dem festen Sängerstamm der Oper Frankfurt zugehörig sind Mezzosopran Katharina Magiera (Eduige) und Bassbariton Božidar Smiljanić (Garibaldo). Claus Guth erzählt die Geschichte aus der Perspektive des Kindes Flavio. Diese stumme Rolle wird auch in Frankfurt von dem kleinwüchsigen Schauspieler Fabián Augusto Gómez Bohórquez übernommen.
Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel
Text von Nicola Francesco Haym
nach der Tragödie Pertharite, roi des Lombards (1652) von Pierre Corneille
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Andrea Marcon
Regie: Claus Guth
Szenische Einstudierung: Axel Weidauer
Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Joachim Klein
Video: Andi A. Müller
Choreografie: Ramses Sigl
Dramaturgie: Konrad Kuhn
Rodelinda: Lucy Crowe
Bertarido: Andreas Scholl
Grimoaldo: Martin Mitterrutzner
Eduige: Katharina Magiera
Unulfu: Jakub Józef Orliński
Garibaldo: Božidar Smiljanić
Flavio: Fabián Augusto Gómez Bohórquez u.a.
Statisterie der Oper Frankfurt;
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
Koproduktion mit dem Teatro Real, Madrid, der Opéra de Lyon und dem Gran Teatre del Liceu, Barcelona
Weitere Vorstellungen: 17., 19. (18.00 Uhr), 23., 25. (18.00 Uhr), 30. (18.00 Uhr) Mai, 1., 8. Juni 2019
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.00 Uhr
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 – 212 49 49 4 erhältlich.