Jack und Charley sind zwei ganz normale Studenten, jung, chronisch pleite und unsterblich verliebt. Das Leben wäre also perfekt, wenn sie jetzt noch ihre beiden Frauen dazu bringen könnten, ihre Gefühle zu erwidern. Wie soll man sie also stilvoll einladen, ohne gleich zu plump mit der Tür ins Haus zu fallen?
Da kommt das Telegramm aus Brasilien gerade recht. Eine reiche aber unbekannte Erbtante aus Rio kündigt ihren Besuch an. Der ideale Anlass, die Mädchen mit einer Einladung auf sich und die bald gefüllte WG-Kasse aufmerksam zu machen. Als sich die Ankunft des exotischen Gastes allerdings verzögert, muss schnell Ersatz gefunden werden. Was liegt näher, als den besten Freund in Frauenkleidern zur frisch importierten Tante zu machen? Schließlich geht es um alles: das Seelenheil, Lebensglück, die große Liebe! Da bleibt beim besten Willen keine Zeit, lange Erklärungen abzugeben. Lügen haben kurze Beine? Gut möglich, solange sie jedoch in einem Kleid stecken, erfüllen sie ihren Zweck.
Allerdings wird es immer schwieriger, sich nicht im Netz der Verwechslungen und falschen Wahrheiten zu verstricken. Denn als nicht nur die beiden Angebeteten, sondern auch ihr Onkel sowie Jacks Vater auftauchen, muss die falsche Tante zweideutige Angebote und eindeutige Absichten abwehren – bis die echte Tante leibhaftig in der Tür steht und das Chaos in die Zielgrade geht.
Als Brandon Thomas diese Farce 1892 verfasste, war CHARLEYS TANTE eine Erfolgsgeschichte vorherbestimmt. Unzählige Male auf den Bühnen gespielt und als Verfilmung gezeigt. Nun zeigt Theater&Philharmonie Thüringen diese Geschichte einer Generation, die in Sachen Liebe weder Grenzen noch Rücksichten kennt. Aber wer von uns gehört nicht zu dieser Generation?
In die Rolle der „Tante“, in der schon in den Verfilmungen Heinz Rühmann und später Peter Alexander das Publikum durchweg am Lachen hielten, steigt nun Rüdiger Rudolph. Regie führt Frank Voigtmann.