Brindsley scheint nur noch einen kleinen Schritt vom beruflichen Erfolg und der damit verbundenen Heirat entfernt. Allerdings ist sein Appartement ein Abbild seiner bisher ausbleibenden Karriere. So fasst er zusammen mit seiner Verlobten Carol den Plan, seine Wohnung mit den Möbeln des verreisten Antiquitätenhändlers aus der Nachbarwohnung auf Vordermann zu bringen. Schließlich gewinnt nur der, der beeindruckt. Doch noch bevor die Erwarteten eingetroffen sind, passiert es — Kurzschluss, Stromausfall, komplette Dunkelheit.
Die Katastrophe nimmt ihren Lauf. Kerzen und Streichhölzer sind nicht aufzutreiben, der Elektriker lässt auf sich warten. So treffen die beiden nicht nur auf Brindsleys hysterische Nachbarin Miss Furnival und Carols Vater — auch der in den Ferien geglaubte Nachbar kehrt zurück. Zwischen vertauschten Drinks und gnadenlosen Verwechslungen stolpern und stürzen die Gäste durch Brindsleys Wohnung. Der nutzt den Schutz der Dunkelheit, um die „geliehenen“ Möbel ungesehen zurückzubringen und den Ursprungszustand seiner Wohnung wiederherzustellen. Das Chaos ist perfekt, als dann noch unerwartet seine Ex-Freundin Clea auftaucht. Die Dunkelheit offenbart ungeahnte Geheimnisse — ein wirres Spiel zwischen Sein und Schein entwickelt sich.
Die Figuren sehen an diesem Abend nichts, doch der Zuschauer dafür umso mehr: Der Dramatiker Peter Shaffer bedient sich eines kleinen, aber effektvollen Kniffs — die Dunkelheit ist lediglich fiktiv. Hell und dunkel werden auf der Bühne umgekehrt. Das vermeintliche Unbeobachtet-Sein in der Dunkelheit, das für den Zuschauer voll ausgeleuchtet wird, entblößt auf witzige Art und Weise das Scheitern alltäglicher Kommunikation. Der Ausnahmezustand lässt nicht nur die Abendplanung, sondern auch den Lebensplan Brindsleys ins Wanken geraten.
Peter Shaffer, 1926 in Liverpool geboren, gelang mit seiner 1965 am Londoner National Theatre uraufgeführten „Komödie im Dunkeln“ der internationale Durchbruch. Zu seinen erfolgreichsten Stücken zählt unter anderem „Amadeus“, welches verfilmt und wofür er 1985 mit einem Oscar prämiert wurde.
Yves Hinrichs entwickelte, neben seiner Karriere als Schauspieler, sowohl am Neuen Theater Halle als auch an den Theatern Chemnitz gemeinsam mit den Mitgliedern der dortigen Jugendclubs diverse Projekte. Zahlreiche Einladungen zum Bundestreffen der Theaterjugendclubs und zum Jugendtheatertreffen folgten. Seine Inszenierung von Simon Stephens’ „Reiher“, mit Mitgliedern des Schauspielensembles und des Chemnitzer Jugendclubs „KarateMilchTiger“, wurde im November 2013 mit dem 26. Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters ausgezeichnet. 2012 führte Yves Hinrichs Regie bei der Studioinszenierung „Illustrate Illyria“ nach Shakespeares „Was ihr wollt“ am Schauspiel Chemnitz und im März 2014 feierte „Tschick“ nach Wolfgang Herrndorfs Roman Premiere am Theater Plauen-Zwickau. Für seine Inszenierung von „Kabale und Liebe“, bei der zehn junge Spieler sich mit Schillers Text auseinandersetzen, erhielt D.A.S. Jugendtheater im Stellwerk Weimar den Thüringer Theaterpreis 2014.
Regie: Yves Hinrichs
Bühne: Marialena Lapata
Kostüme: Marianne Heide
Dramaturgie: Christin Ihle
Licht: Veit-Rüdiger Griess
Mit
Jonas Fürstenau
Ellen Hellwig
Anna Keil
Andreas Keller
Dirk Lange
Lisa Mies
Sebastian Tessenow
Fr, 05. Dezember 19:30 Große Bühne
Fr, 19. Dezember 19:30 Große Bühne
Fr, 26. Dezember 19:30 Große Bühne
Die Vorstellungen am 31.12.2014 finden im Rahmen des Silvester-Programms statt.
Mi, 31. Dezember 15:00 Große Bühne
Mi, 31. Dezember 19:00 Schauspielhaus
Fr, 30. Januar 20:00 Große Bühne
Fr, 27. Februar 19:30 Große Bühne
Mi, 04. März 19:30 Große Bühne
Do, 19. März 19:30 Große Bühne
Do, 02. April 19:30 Große Bühne
Sa, 16. Mai 19:30 Große Bühne
Do, 04. Juni 19:30 Große Bühne
Do, 09. Juli 19:30 Große Bühne