Strapinski lässt Huldigungen, ein feudales Mahl und Geldangebote über sich ergehen mit dem Vorsatz, in einem günstigen Moment das Weite zu suchen. Doch Nettchen, die Tochter des Amtsrates, verliebt sich in den »vornehmen Herren«. Ihr Vater ist entzückt. Der eifersüchtige Böhni, Nettchens Verehrer, will Nachforschungen anstellen, zumal er die zerstochenen Finger Wenzels nicht übersehen hat.
Strapinski hat sich in Nettchen verliebt. Und die stellt ihn kurz entschlossen als ihren Verlobten vor. Zur Verlobungsfeier hat Böhni, der den Schneidergesellen durchschaut hat, auch Leute aus Wenzels Heimatstadt Seldwyla geladen. Der Entlarvte erklärt den spottenden Bürgern, sich nur für Nettchen verantwortlich zu fühlen. Und die hält in seiner Not zu ihm: »Wenn sie schon nicht Gräfin sein soll, so doch als künftige Frau Meisterin.«
Alexander Zemlinsky (1871 – 1941) war nicht der Mann für derbe Lustigkeit. Er hatte Sinn für hintergründigen Humor. So bot ihm Gottfried Kellers Novelle »Kleider machen Leute« mit ihrer Mischung aus Märchen, Satire und überzeichneter Idylle eine ideale Stoffvorlage für seine gleichnamige musikalische Komödie, die er von 1907 bis 1909 komponierte und 1910 selbst an der Wiener Volksoper uraufführte. Zemlinsky gelang mit dieser Oper eine der wenigen anspruchsvollen und repertoiretauglichen Komödien seiner Zeit. Die Doppelbödigkeit des Kellerschen Spiels um Schein und Sein spiegelt sich in einer Musik, die Mozart ebenso wie Mahler verpflichtet ist.
Libretto: Leo Feld
Musikalische Leitung: Ulrich Kern
Inszenierung: Klaus Arauner
Ausstattung: ÄNN
Choreografie: Dan Pelleg , Marko E. Weigert
Dramaturgie: Sebastian Ritschel
Wenzel Strapinski: Jan Novotny
Sein Meister/Prologus: Dan Pelleg , Marko E. Weigert , Niko van Harlekin
Erster Schneidergeselle: Tommaso Randazzo
Zweiter Schneidergeselle: Carsten Arbel
Der Kutscher/Der Amtsrat: Dieter Goffing
Nettchen: Audrey Larose Zicat
Melchior Böhni: Tim Stolte
Adam Litumlei: Won Jang
Frau Litumlei: Patricia Bänsch
Polykarpus Federspiel: Michael Berner
Frau Häberlein: Özgecan Gencer
Sohn Häberlein: Tommaso Randazzo
Sohn Pütschli: Hans-Peter Struppe
Der Wirt »Zur Waage«: Stefan Bley
Die Wirtin: Özgecan Gencer
Die Köchin: Patricia Bänsch
Der Kellner: Keon Lee
Der Kellnerjunge: Laura Scherwitzl
Statisterie
Tanzcompany des GHT Görlitz-Zittau
Chor des GHT Görlitz-Zittau
Neue Lausitzer Philharmonie
WEITERE VORSTELLUNGEN
Freitag, 30.11.2012 19:30 Uhr
Sonntag, 02.12.2012 15:00 Uhr
Samstag, 15.12.2012 19:30 Uhr
Sonntag, 07.04.2013 19:00 Uhr
Freitag, 03.05.2013 19:30 Uhr